Prepakt-Verfahren: Unterschied zwischen den Versionen

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Patentiertes Sonderbetonverfahren, bei dem die [[grobe Gesteinskörnung]] (32 bis 750 mm) in die [[Schalung]] eingebracht, gerüttelt und dann mit [[Zementmörtel]] verfüllt werden. Der [[Mörtel]] wird mit Zusätzen (z. B. [[Flugasche]] und [[Einpresshilfen]]) hergestellt und über Rohre von unten nach oben in das Korngerüst eingepresst. Die Rohre werden mit Betonierfortschritt nach oben herausgezogen, so dass sich die Austrittsöffnungen stets im Mörtel befinden. Das Verfahren eignet sich besonders zum Herstellen von [[Unterwasserbeton]] und [[Massenbeton]].
Patentiertes Sonderbetonverfahren, bei dem die [[grobe Gesteinskörnung]] (32 bis 750 mm) in die [[Schalung]] eingebracht, gerüttelt und dann mit [[Zementmörtel]] verfüllt werden. <br />
Ziel bei der Zusammensetzung der [[Mörtel]] für die Injektionsverfahren Prepakt und [[Colcrete-Verfahren|Colcrete]] ist, dass die Mörtel nur schwer mit Wasser mischbar sein sollen. Sie müssen außerdem fließfähig sein, so dass sie im Korngerüst weitgehend einen geschlossen ansteigenden Flüssigkeitsspiegel bilden. Das Vorbeiströmen des Mörtels an der mit Wasser umhüllten [[Gesteinskörnung]] fördert die Vermischung mit Wasser. Der [[Wasserzementwert]] des Mörtels muss deshalb niedriger sein als beim fertig eingebrachten Beton. Er beträgt zur Herstellung wasserundurchlässiger Bauteile bei Unterwasserinjektion 0,45 bis 0,55. <br />
Beim Prepakt-Verfahren werden [[Zement]], [[Sand]] und Wasser sowie ein verflüssigendes und treibendes [[Betonzusatzmittel]] (ähnlich [[Einpresshilfen]], EH) gemeinsam mischt. Die Mischung der Bestandteile erfolgt in einem hochtourigen [[Mischer|2-Stufen-Mischer]], wobei in der ersten Stufe Zement und Wasser gemischt ([[Zementleim]]) und in der zweiten Stufe durch Hinzufügen des Sands der Mörtel hergestellt wird. Mit diesem Verfahren lässt sich eine sehr intensive Benetzung des Zements mit Wasser erreichen, was zur Stabilität des Gemischs beiträgt. Der fertige Mörtel wird oft als [[Kolloidaler Zementmörtel|"kolloidaler" Mörtel]] bezeichnet.<br />
Er verbindet sich i. A. außerhalb des Aufbereitungsvorgangs nicht mit weiterem Wasser, [[Entmischen|entmischt]] sich also auch nicht unter Wasser, besitzt eine hervorragende Fließ- und Pumpfähigkeit, ein gutes Haftvermögen und ist im erhärteten Zustand [[Wasserundurchlässigkeit|wasserundurchlässig]]. Der Mörtel ist meerwasserbeständig und damit als vielseitiges Baumaterial speziell für den [[Wasserbau]] geeignet, vor allem zum [[Verpressen]] und Verfüllen von Steinschüttungen (Steinberger, Steinverklammerung), als Injektionsbeton ([[Ausgussbeton]]) oder für Injektionen von Spalten und [[Risse|Rissen]] in Gestein, Mauerwerk und Beton.<br />
Zum Einbringen des Mörtels im Injektionsverfahren werden Injektionsrohre bis ca. 10 cm über die Baugrubensohle eingetrieben. Diese Rohre werden mit einem Schlauchsystem über Wasser verbunden und einzeln oder in Gruppen über entsprechende Ventile mit Mörtel beschickt und entsprechend dem Füllvorgang hochgezogen. Der Anstieg des Mörtelspiegels und die erforderliche Eintauchtiefe der Injektionsrohre von rd. 30 cm werden mit Hilfe von Beobachtungsrohren überprüft. Das Grobkorngerüst kann ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen eingebracht werden. Die nachträgliche Injektion bietet bei fachgerechter Ausführung eine hohe Sicherheit gegen Auswaschen des Zementmörtels. Der Aufwand an Geräten und Installation ist allerdings hoch und die erreichbare Betonfestigkeit und [[Wasserundurchlässigkeit]] im Vergleich zu anderen Verfahren geringer, weil eine dünne Wasserschicht auf der [[Gesteinskörnung]] vom aufsteigenden Mörtel nicht verdrängt werden kann. [[Festigkeitsklassen]] über C 20/25 lassen sich als Unterwasserbeton mit Injektionsverfahren nur recht schwierig herstellen.
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