Fugen
Zwischenraum zwischen zwei Bauteilen. Bauteile werden oft bewusst "auf Fuge gesetzt" Konstruktionsfugen, um: - ein einheitliches Bild zu erhalten, - die Notwendigkeit örtlichen Einpassens zu umgehen, - um Bauteile unabhängig voneinander montieren zu können und nicht in einer bestimmten Reihenfolge, - thermische Dehnungen und Feuchtigkeitsunterschiede zu berücksichtigen und/oder - die Verwendung von verschiedenartigen Materialien an einer Stelle zu ermöglichen. Bauwerke und Bauteile unterliegen Eigenbewegungen (Schwinden, Temperaturspannungen), die zu Rissen führen und dadurch deren Aussehen, Gebrauchsfähigkeit und Standsicherheit gefährden können. Neben Maßnahmen, diese Bewegungen zu reduzieren, ist das Anordnen von Fugen die wirksamste Voraussetzung zur Vermeidung möglicher Schäden.
Hauptsächlich gibt es drei Arten von Fugen, die sich in ihrer Funktion und Ausführung unterscheiden:
Nach ihrer Ausbildung wird ferner unterschieden in Raumfugen und Scheinfugen:
Fugen können entweder offen gelassen werden (Offene Fuge) oder durch:
- Verfugen
- mit Fugendichtstoffen bzw. Fugenfüllstoffen oder
- mit Fugenprofilen bzw. Fugenbändern abgedichtet werden
Fugen können auch mit einer Fugenabdeckung gegen Verschmutzung versehen werden. Für wasserundurchlässige Betonbauteile sind wasserundurchlässige Fugen vorzusehen.
Fugenbreite und Fugenabstände müssen nach den konstruktiven Erfordernissen festgelegt werden. Die Anzahl der Fugen sollte immer auf ein Minimum beschränkt werden.
Im Betonstraßenbau kann mit dem System "Raumfugenlose Betondecke" auf Raumfugen ganz verzichtet werden. Im Hochbau bietet der Spannbeton die Möglichkeit, auf Fugen zu verzichten, was bei wasserundurchlässigen Betonbauwerken ein Vorteil sein kann.