Stahlbeton

Aus beton.wiki
Version vom 16. Februar 2017, 11:02 Uhr von Buechel (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Biegebalken mit Bezeichnungen nach DIN EN 1992-1-1
h: Gesamthöhe eines Querschnitts
d: statische Nutzhöhe
x: Höhe der Druckzone
MEd: Bemessungswert des einwirkenden bzw. aufnehmbaren Momentes
As1, As2: Querschnittsfläche der Zugbewehrung bzw. der Druckbewehrung

Verbundbaustoff aus Beton und Stahl (i. d. R. Betonstahl). Dabei wirkt sich die annähernd gleich große Wärmedehnzahl vorteilhaft aus, da in Stahlbeton nicht mit Temperaturzwang zwischen Bewehrung und Beton zu rechnen ist.

Beton ist ein druckfester, jedoch nicht sehr zugfester Baustoff. Werden Bauteile aus Beton auf Zug beansprucht, so können diese Kräfte durch ein zugfestes Material, z. B. Stahl, aufgenommen werden.

Dieser Stahl (Bewehrung) wird normalerweise auf der Zugseite des Bauteils im Betonquerschnitt vollkommen eingebettet (ausreichende Betondeckung). Wegen des kraftschlüssigen Verbunds zwischen Stahl und Beton spricht man von dem Verbundbaustoff Stahlbeton bzw. von bewehrtem Beton. Bei auf Zug oder Biegung belasteten Stahlbetonbauteilen gehören Risse zum Prinzip der Lastabtragung dazu (gerissene Bauweise). Denn bevor der Bewehrungsstahl die Zugkräfte vollständig übernehmen kann, ist der Beton bereits gerissen, da die Dehnung der Bewehrung im üblichen Stahlspannungsbereich bei ungefähr 1,0 ‰ liegt und damit sechs- bis zehnfach größer ist als die Betonzugbruchdehnung. Die Rissbreite ist zu begrenzen.

Reicht der Betonquerschnitt nicht aus, um die auftretenden Druckkräfte abzutragen, so können Bewehrungsstäbe auch in der Druckzone angeordnet werden. In stabförmigen Druckgliedern wie Stützen übernehmen Stahl und Beton gemeinsam die Druckkräfte.