Selbstverdichtender Beton (SVB) wird definiert als „Beton, der ohne Einwirkung zusätzlicher Verdichtungsenergie allein unter dem Einfluss der Schwerkraft fließt, entlüftet sowie die Bewehrungszwischenräume und die Schalung vollständig ausfüllt“.
Mit der bauaufsichtlichen Einführung der SVB-Richtlinie des DAfStb ist für die Verwendung der meisten selbstverdichtenden Normalbetone bis einschließlich der Druckfestigkeitsklasse C70/85 weder eine Zustimmung im Einzelfall noch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung nötig. Die aktuelle SVB-Richtlinie und DIN EN 206-9 enthalten ergänzende Regelungen für SVB.
Aufgrund der angeführten Betoneigenschaften ist SVB bei der Fertigteilproduktion und bei der Verwendung für Betonoberflächen – insbesondere für gestalterische Zwecke – besonders geeignet.
Durch selbstverdichtenden Beton ergeben sich Vorteile hinsichtlich:

In der Regel besitzt SVB gegenüber Rüttelbeton einen deutlich erhöhten Mehlkorngehalt. Die traditionelle Betonzusammensetzung, in der ein möglichst hohes Gesteinskörnungsvolumen und ein möglichst kleines Haufwerksporenvolumen angestrebt werden, ist bei SVB nicht existent. Stattdessen bilden Mehlkorn (Zement + Gesteinskörnung mit Ø ≤ 0,125 mm + Betonzusatzstoffe), Anmachwasser und Fließmittel des SVB den Zementleim, in dem die grobe Gesteinskörnung „schwimmt“.
Für die gewünschte Funktionstüchtigkeit eines SVB sind zwei Merkmale entscheidend. Zum einen muss das Fließvermögen ausreichend hoch sein, damit das Entlüften des Betons ermöglicht, auch bei hohen Bewehrungsgraden ein optimaler Verbund zwischen Stahl und Beton erreicht und die Gefahr von Fehlstellen (z. B. Kiesnester) minimiert wird. Zum anderen muss SVB ein gutes Zusammenhaltevermögen besitzen, um die Gefügestabilität zu erhalten und ein Entmischen zu verhindern.

Literatur