SE-Zement
Schnellerstarrende Zemente (SE-Zemente) werden auch als Spritzbetonzemente bezeichnet. Sie müssen den allgemeinen Anforderungen aus DIN EN 197-1 bzw. DIN EN 197-5 und bezüglich Erstarrungsbeginn und Festigkeit nach 6 h den Anforderungen aus DIN 1164-11 Tabelle 1 entsprechen.
Diese Sonderzemente mit schnellem Erstarren nach DIN 1164-11 weisen einen Erstarrungsbeginn ≤ 45 Minuten und eine Festigkeit nach 6 h ≥ 4,0 MPa auf.
Für die Herstellung der Probekörper für die Prüfung der Festigkeit und für die Prüfung des Erstarrens und der Raumbeständigkeit gelten für SE-Zemente abweichend von DIN EN 197-1 die im Anhang A der DIN 1164-11 festgelegten Verfahren.
SE-Zemente sind für die normale Betonherstellung nicht geeignet, ermöglichen aber eine sachgerechte Herstellung von Beton mit besonderen Herstellverfahren wie z.B. das Trockenspritzverfahren oder bei Verwendung von Zusatzmitteln. SE-Zemente ermöglichen z. B. Spritzbetone, die ohne Beschleuniger auskommen.
Bezeichnung: Ein Portlandzement der Festigkeitsklasse 32,5 mit üblicher Anfangsfestigkeit (N), hohem Sulfatwiderstand (SR) und schnellerstarrend (SE) wird wie folgt bezeichnet:
Portlandzement DIN1164–CEM I 32,5N–SR/SE
Siehe auch:
Literatur
- Zement-Merkblatt B1: Zemente und ihre Herstellung
- Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000
- Scheydt, Jennifer; Felsch, Klaus; Beer, Werner: Entwicklung und Anwendung reaktiver Spritzbetonzemente. In: tunnel 04/2018