Keller-Außenwände: Unterschied zwischen den Versionen
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Gemauerte Wände müssen gemäß DIN EN 1996-1 oder DIN EN 1996-1 bemessen werden. Für alle Mauerwerksarten sind nach DIN 18195 [[Abdichtung]]smaßnahmen notwendig. <br /> | Gemauerte Wände müssen gemäß DIN EN 1996-1 oder DIN EN 1996-1 bemessen werden. Für alle Mauerwerksarten sind nach DIN 18195 [[Abdichtung]]smaßnahmen notwendig. <br /> | ||
Geschalte Wände aus [[Normalbeton]] mit und ohne [[Bewehrung]] sind unter Verwendung wirtschaftlicher [[Wandschalung|Schalungssysteme]] eine weit verbreitete Bauweise. Neben der erforderlichen [[Abdichtung]] sind meist zusätzliche [[Wärmedämmung|Wärmedämmmaßnahmen]] erforderlich. Besonders hohe Anforderungen werden an Keller-Außenwände im Grundwasser gestellt. Hier bietet sich die "[[Weiße Wanne]]" als wirtschaftliche Lösung an. | Geschalte Wände aus [[Normalbeton]] mit und ohne [[Bewehrung]] sind unter Verwendung wirtschaftlicher [[Wandschalung|Schalungssysteme]] eine weit verbreitete Bauweise. Neben der erforderlichen [[Abdichtung]] sind meist zusätzliche [[Wärmedämmung|Wärmedämmmaßnahmen]] erforderlich. Besonders hohe Anforderungen werden an Keller-Außenwände im Grundwasser gestellt. Hier bietet sich die "[[Weiße Wanne]]" als wirtschaftliche Lösung an.<br /> | ||
Der Bau von Keller-Außenwänden aus Beton ist auch ohne [[Bewehrung]] möglich. Den Biegemomenten aus Erdruck wirken Momente aus der Deckenverdrehung entgegen. Die mittlerweile durch DIN EN 1992 ersetzte DIN 1045-1 bestimmte für die Ermittlung dieser „entlastenden“ Momente eine Lastausmitte e, mit der die Normalkraft N in die Wand eingeleitet wird, von einem Sechstel der Wanddicke. Eine Finite-Elemente-Parameterstudie zeigt aber, dass diese Lastausmitte e mit einem Drittel der Wanddicke angesetzt werden kann. Damit ergeben sich viermal größere rückdrehende Momente als nach den Annahmen der DIN 1045-1:2001. Eine vom Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e.V. in Auftrag gegebene Typenstatik schuf die Voraussetzungen, unter diesem Ansatz die Beton eigene hohe Tragfähigkeit auch bei unbewehrten Kellerwänden voll ausnutzen zu können und sehr schlanke Wandquerschnitte zu planen. | |||
==Literatur== | |||
*Schlanke Wände und große Deckenspannweiten im Wohnungsbau. In opusC 4/2012, S. 56-60 |
Version vom 3. Juli 2015, 11:13 Uhr
Die Konstruktion und Ausführung dieser tragenden Wände für den Keller richtet sich nach der vorhandenen Belastung durch Erddruck und Wasser sowie nach der gewünschten Nutzung der Kellerräume. Statik, Abdichtung und Wärmeschutz müssen bei der Planung berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden.
Gemauerte Wände müssen gemäß DIN EN 1996-1 oder DIN EN 1996-1 bemessen werden. Für alle Mauerwerksarten sind nach DIN 18195 Abdichtungsmaßnahmen notwendig.
Geschalte Wände aus Normalbeton mit und ohne Bewehrung sind unter Verwendung wirtschaftlicher Schalungssysteme eine weit verbreitete Bauweise. Neben der erforderlichen Abdichtung sind meist zusätzliche Wärmedämmmaßnahmen erforderlich. Besonders hohe Anforderungen werden an Keller-Außenwände im Grundwasser gestellt. Hier bietet sich die "Weiße Wanne" als wirtschaftliche Lösung an.
Der Bau von Keller-Außenwänden aus Beton ist auch ohne Bewehrung möglich. Den Biegemomenten aus Erdruck wirken Momente aus der Deckenverdrehung entgegen. Die mittlerweile durch DIN EN 1992 ersetzte DIN 1045-1 bestimmte für die Ermittlung dieser „entlastenden“ Momente eine Lastausmitte e, mit der die Normalkraft N in die Wand eingeleitet wird, von einem Sechstel der Wanddicke. Eine Finite-Elemente-Parameterstudie zeigt aber, dass diese Lastausmitte e mit einem Drittel der Wanddicke angesetzt werden kann. Damit ergeben sich viermal größere rückdrehende Momente als nach den Annahmen der DIN 1045-1:2001. Eine vom Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e.V. in Auftrag gegebene Typenstatik schuf die Voraussetzungen, unter diesem Ansatz die Beton eigene hohe Tragfähigkeit auch bei unbewehrten Kellerwänden voll ausnutzen zu können und sehr schlanke Wandquerschnitte zu planen.
Literatur
- Schlanke Wände und große Deckenspannweiten im Wohnungsbau. In opusC 4/2012, S. 56-60