Silikastaub: Unterschied zwischen den Versionen

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Silikastaub ist ein extrem feinkörniger, mineralischer Stoff, der als Filterstaub bei der Herstellung von Silicium und Siliciumlegierungen entsteht. Ausgangsstoff hierfür ist [[Quarz]], der zusammen mit Kohle in Elektroöfen bei Temperaturen ab 2500 °C aufgeschmolzen wird. Silikastaub zählt zu den künstlichen [[Puzzolane|Puzzolanen]].<br />
Silikastaub (auch Mikrosilika, engl. silica fume, silica dust) ist ein extrem feinkörniger, mineralischer Stoff, der als Filterstaub bei der Herstellung von Silicium und Siliciumlegierungen entsteht. Ausgangsstoff hierfür ist [[Quarz]], der zusammen mit Kohle in Elektroöfen bei Temperaturen ab 2500 °C aufgeschmolzen wird. Silikastaub zählt zu den künstlichen [[Puzzolane|Puzzolanen]].<br />
Die chemische Zusammensetzung des Silikastaubs kann weit variieren. Im Allgemeinen liegt der [[Siliciumdioxid|Siliciumdioxidgehalt]] zwischen 80 M.-% und 98 M.-%, bei der Herstellung von Calcium-Silicium- und Magnesium-Silicium-Legierungen kann er wesentlich niedriger sein. Damit weist auch die [[Puzzolane|puzzolanische Reaktionsfähigkeit]] des Silikastaubs große Unterschiede auf. Besonders reaktionsfähig ist der Silicastaub, der bei der Produktion von Silicium und von Ferrosilicium anfällt. Er reagiert mit [[Calciumhydroxid]] sehr schnell unter Bildung von Calciumsilicathydrat.<br />
Die chemische Zusammensetzung des Silikastaubs kann weit variieren. Im Allgemeinen liegt der [[Siliciumdioxid|Siliciumdioxidgehalt]] zwischen 80 M.-% und 98 M.-%, bei der Herstellung von Calcium-Silicium- und Magnesium-Silicium-Legierungen kann er wesentlich niedriger sein. Damit weist auch die [[Puzzolane|puzzolanische Reaktionsfähigkeit]] des Silikastaubs große Unterschiede auf. Besonders reaktionsfähig ist der Silicastaub, der bei der Produktion von Silicium und von Ferrosilicium anfällt. Er reagiert mit [[Calciumhydroxid]] sehr schnell unter Bildung von Calciumsilicathydrat.<br />
Die feinen, kugeligen Partikeln werden pulverförmig oder in wässriger [[Suspension]] geliefert. <br />
Die feinen, kugeligen Partikeln werden pulverförmig oder in wässriger [[Suspension]] geliefert. <br />
Als [[Betonzusatzstoffe|Betonzusatzstoff]] eingesetzt macht der hohe [[Wasseranspruch]] die Verwendung eines [[Verflüssiger]]s oder [[Fließmittel]]s unumgänglich. Bei der Verwendung von Silikastaub können Beton[[druckfestigkeit]]en über 100 N/mm² und eine Verbesserung der Dichtigkeit erzielt werden. Dadurch führt der Einsatz von Silikastaub zu einer Verbesserung des [[Frost-Widerstand|Frost- und Frost-Tausalz-Widerstands]] sowie des [[Widerstand gegen chemische Angriffe|Widerstands gegen chemischen Angriff]], gegen Eindringen von [[Chloride]]n und gegen schädigende [[Alkalireaktion]]. Die Verwendung von Silikastaub erfordert eine zuverlässige Qualitätssicherung und besondere Maßnahmen bei der [[Nachbehandlung]].<br />
Als [[Betonzusatzstoffe|Betonzusatzstoff]] eingesetzt macht der hohe [[Wasseranspruch]] die Verwendung eines [[Verflüssiger]]s oder [[Fließmittel]]s unumgänglich. Bei der Verwendung von Silikastaub können Beton[[druckfestigkeit]]en über 100 N/mm² und eine Verbesserung der Dichtigkeit erzielt werden ([[Hochleistungsbeton]]). Dadurch führt der Einsatz von Silikastaub zu einer Verbesserung des [[Frost-Widerstand|Frost- und Frost-Tausalz-Widerstands]] sowie des [[Widerstand gegen chemische Angriffe|Widerstands gegen chemischen Angriff]], gegen Eindringen von [[Chloride]]n und gegen schädigende [[Alkalireaktion]]. Die Verwendung von Silikastaub erfordert eine zuverlässige Qualitätssicherung und besondere Maßnahmen bei der [[Nachbehandlung]].<br />
Silikastaub wird auch als Hauptbestandteil (Kurzzeichen: D) des Portlandsilicastaubzements (CEM II/A-D), des Puzzolanzements (CEM IV) und des Kompositzements verwendet (siehe [[Zementarten]]).
Silikastaub wird auch als Hauptbestandteil (Kurzzeichen: D) des Portlandsilicastaubzements (CEM II/A-D), des Puzzolanzements (CEM IV) und des Kompositzements verwendet (siehe [[Zementarten]]).



Version vom 18. April 2018, 09:05 Uhr

Silikastaub (auch Mikrosilika, engl. silica fume, silica dust) ist ein extrem feinkörniger, mineralischer Stoff, der als Filterstaub bei der Herstellung von Silicium und Siliciumlegierungen entsteht. Ausgangsstoff hierfür ist Quarz, der zusammen mit Kohle in Elektroöfen bei Temperaturen ab 2500 °C aufgeschmolzen wird. Silikastaub zählt zu den künstlichen Puzzolanen.
Die chemische Zusammensetzung des Silikastaubs kann weit variieren. Im Allgemeinen liegt der Siliciumdioxidgehalt zwischen 80 M.-% und 98 M.-%, bei der Herstellung von Calcium-Silicium- und Magnesium-Silicium-Legierungen kann er wesentlich niedriger sein. Damit weist auch die puzzolanische Reaktionsfähigkeit des Silikastaubs große Unterschiede auf. Besonders reaktionsfähig ist der Silicastaub, der bei der Produktion von Silicium und von Ferrosilicium anfällt. Er reagiert mit Calciumhydroxid sehr schnell unter Bildung von Calciumsilicathydrat.
Die feinen, kugeligen Partikeln werden pulverförmig oder in wässriger Suspension geliefert.
Als Betonzusatzstoff eingesetzt macht der hohe Wasseranspruch die Verwendung eines Verflüssigers oder Fließmittels unumgänglich. Bei der Verwendung von Silikastaub können Betondruckfestigkeiten über 100 N/mm² und eine Verbesserung der Dichtigkeit erzielt werden (Hochleistungsbeton). Dadurch führt der Einsatz von Silikastaub zu einer Verbesserung des Frost- und Frost-Tausalz-Widerstands sowie des Widerstands gegen chemischen Angriff, gegen Eindringen von Chloriden und gegen schädigende Alkalireaktion. Die Verwendung von Silikastaub erfordert eine zuverlässige Qualitätssicherung und besondere Maßnahmen bei der Nachbehandlung.
Silikastaub wird auch als Hauptbestandteil (Kurzzeichen: D) des Portlandsilicastaubzements (CEM II/A-D), des Puzzolanzements (CEM IV) und des Kompositzements verwendet (siehe Zementarten).

Literatur