Auffangbauwerke: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Besorgnisgrundsatz nach § 62 des Wasserhaushaltsgesetzes verlangt, dass Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Umladen (LAU-Anlagen) und Anlagen zum Herstellen, Behandeln, Verwenden (HBV-Anlagen) wassergefährdender Stoffe so beschaffen sein müssen, dass eine Verunreinigung des Wassers (Grund-, Oberflächen- und Küstenwasser) auszuschließen, d. h. nicht zu besorgen ist. Positive Beispiele aus den vergangenen Jahrzehnten zeigen, dass die Stahlbetonbauweise eine wirtschaftliche Lösung zum Bau von Auffangbauwerken darstellt.
[[Datei:FarbenlagerhalleVBT.jpg|mini|Farbenlagerhalle in Eichstätt]]
Der große Vorteil besteht beispielsweise darin, dass sich auch große zusammenhängende Auffangflächen realisieren lassen. Möglich sind aber auch großvolumige Auffangräume um siloartige Behälter oder kleine Auffangwannen, die jedoch hohe Lasten aufnehmen müssen. Die Funktionsweise der Bauweise beruht in einer Barrierewirkung, bei der mit einem speziell zusammengesetzten Beton das Eindringen von wassergefährdenden Stoffen in den Beton sehr gering gehalten wird.  
[[Datei:Auffangbauwerke.jpg|mini|Ausführungsbeispiele für den Aufbau von Bodenplatten mit Dichtfunktion]]
Die Richtlinie „Betonbau im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) [4] regelt Planung und Umsetzung von Sekundärbarrieren aus Stahlbeton.  
Der Besorgnisgrundsatz nach § 62 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) verlangt, dass Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Umladen ('''LAU-Anlagen''') und Anlagen zum Herstellen, Behandeln, Verwenden ('''HBV-Anlagen''') wassergefährdender Stoffe so beschaffen sein müssen, dass eine Verunreinigung des Wassers (Grund-, Oberflächen- und Küstenwasser) auszuschließen, d. h. nicht zu besorgen ist. <br />
Positive Beispiele aus den vergangenen Jahrzehnten zeigen, dass die Stahlbetonbauweise eine wirtschaftliche Lösung zum Bau von Auffangbauwerken darstellt.
Der große Vorteil besteht beispielsweise darin, dass sich auch große zusammenhängende Auffangflächen realisieren lassen. Möglich sind aber auch großvolumige Auffangräume um siloartige Behälter oder kleine Auffangwannen, die jedoch hohe Lasten aufnehmen müssen. Die Funktionsweise der Bauweise beruht in einer Barrierewirkung, bei der mit einem speziell zusammengesetzten Beton ([[Flüssigkeitsdichter Beton]]) und konstruktiven Maßnahmen (z. B. Begrenzung der [[Rissbreite]]) das Eindringen von wassergefährdenden Stoffen in den Beton sehr gering gehalten wird. Der Beton für Auffangbauwerke wird:
* [[Mechanischer Angriff|mechanischen Angriffen]],
* [[Physikalischer Angriff|physikalischen Angriffen]] und ggf.
* [[Chemischer Angriff|chemischen Angriffen]]
ausgesetzt.<br />
Die DAfStb-Richtlinie für Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen regelt, welche baulichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Betonbauten ohne Oberflächenabdichtung in Anlagen zum Lagern (L), Abfüllen (A), Herstellen und Behandeln wassergefährdender Stoffe sowie Anlagen zum Verwenden wassergefährdender Stoffe (HBV) im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und im Bereich öffentlicher Einrichtungen dem Besorgnisgrundsatz nach § 62 (1) Wasserhaushaltsgesetz genügen. Dort werden auch Verfahren zur Prüfung der [[Wassereindringtiefe|Eindringtiefe]] wassergefährdender Flüssigkeiten in den Beton beschrieben.


==Literatur==
==Literatur==
*Biscoping, Michaela / Beck, Matthias / Oesterheld, René / Middel, Matthias M.: Auffangbauwerke - Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Verlag Bau+Technik GmbH, Erkrath 2016
*[http://shop.verlagbt.de/bauplanung-ausfuehrung/auffangbauwerke.html Biscoping, Michaela / Beck, Matthias / Oesterheld, René / Middel, Matthias M.: Auffangbauwerke - Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Verlag Bau+Technik GmbH, Erkrath 2016]
*DAfStb-Richtlinie - Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (BUmwS) - Teil 1: Grundlagen, Bemessung und Konstruktion unbeschichteter Betonbauten - Teil 2: Baustoffe und Einwirken von wassergefährdenden Stoffen - Teil 3: Instandsetzung - Anhang A: Prüfverfahren (normativ) - Anhang B: Erläuterungen (informativ). Ausgabe 01/2012 mit Ausgabedatum 03/2011. Deutscher Ausschuss für Stahlbeton, Berlin 2012

Aktuelle Version vom 23. März 2018, 10:35 Uhr

Farbenlagerhalle in Eichstätt
Ausführungsbeispiele für den Aufbau von Bodenplatten mit Dichtfunktion

Der Besorgnisgrundsatz nach § 62 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) verlangt, dass Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Umladen (LAU-Anlagen) und Anlagen zum Herstellen, Behandeln, Verwenden (HBV-Anlagen) wassergefährdender Stoffe so beschaffen sein müssen, dass eine Verunreinigung des Wassers (Grund-, Oberflächen- und Küstenwasser) auszuschließen, d. h. nicht zu besorgen ist.
Positive Beispiele aus den vergangenen Jahrzehnten zeigen, dass die Stahlbetonbauweise eine wirtschaftliche Lösung zum Bau von Auffangbauwerken darstellt. Der große Vorteil besteht beispielsweise darin, dass sich auch große zusammenhängende Auffangflächen realisieren lassen. Möglich sind aber auch großvolumige Auffangräume um siloartige Behälter oder kleine Auffangwannen, die jedoch hohe Lasten aufnehmen müssen. Die Funktionsweise der Bauweise beruht in einer Barrierewirkung, bei der mit einem speziell zusammengesetzten Beton (Flüssigkeitsdichter Beton) und konstruktiven Maßnahmen (z. B. Begrenzung der Rissbreite) das Eindringen von wassergefährdenden Stoffen in den Beton sehr gering gehalten wird. Der Beton für Auffangbauwerke wird:

ausgesetzt.
Die DAfStb-Richtlinie für Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen regelt, welche baulichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Betonbauten ohne Oberflächenabdichtung in Anlagen zum Lagern (L), Abfüllen (A), Herstellen und Behandeln wassergefährdender Stoffe sowie Anlagen zum Verwenden wassergefährdender Stoffe (HBV) im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und im Bereich öffentlicher Einrichtungen dem Besorgnisgrundsatz nach § 62 (1) Wasserhaushaltsgesetz genügen. Dort werden auch Verfahren zur Prüfung der Eindringtiefe wassergefährdender Flüssigkeiten in den Beton beschrieben.

Literatur