Ton: Unterschied zwischen den Versionen

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Ton ist ein natürlich vorkommendes, vorwiegend aus feinkörnigen Mineralen bestehendes Material.<br />
Ton ist ein natürlich in großen Mengen vorkommendes, vorwiegend aus feinkörnigen Mineralen bestehendes Material.<br />
Wesentliche Bestandteile sind die sehr feinkörnigen Tonminerale sowie in geringen Mengen [[Quarz]] und [[Feldspat|Feldspäte]]. Die Tonminerale und der [[Feldspat]] sind Verbindungen, die sich im Wesentlichen aus [[Siliciumdioxid]], [[Aluminiumoxid]] und den Alkalioxiden K<sub>2</sub>O und Na<sub>2</sub>O zusammensetzen. Der [[Quarz]] besteht ausschließlich aus [[Siliciumdioxid]]. [[Eisenoxid]] liegt im Ton als Bestandteil der Tonminerale oder als Eisenhydroxid (FeOOH) und z.T. auch als FeS<sub>2</sub> (Pyrit, Markasit) vor.<br />
Wesentliche Bestandteile sind die sehr feinkörnigen Tonminerale sowie in geringen Mengen [[Quarz]] und [[Feldspat|Feldspäte]]. Die Tonminerale und der [[Feldspat]] sind Verbindungen, die sich im Wesentlichen aus [[Siliciumdioxid]], [[Aluminiumoxid]] und den Alkalioxiden K<sub>2</sub>O und Na<sub>2</sub>O zusammensetzen. Der [[Quarz]] besteht ausschließlich aus [[Siliciumdioxid]]. [[Eisenoxid]] liegt im Ton als Bestandteil der Tonminerale oder als Eisenhydroxid (FeOOH) und z.T. auch als FeS<sub>2</sub> (Pyrit, Markasit) vor.<br />
Ton ist ebenso wie [[Kalkstein]] oder Kreide ein wichtiger Rohstoff für die Zementherstellung. Deren natürlich vorkommendes Gemisch ist der [[Mergel]].
Ton ist ebenso wie [[Kalkstein]] ein wichtiger Rohstoff für die [[Zementherstellung]]. Deren natürlich vorkommendes Gemisch ist der [[Mergel]].<br />
Werden Tonminerale auf Temperaturen zwischen etwa 550 °C und 800 °C erhitzt (getempert), entweicht das gebundene Wasser und  das Kristallgitter der Tonminerale zerfällt in eine quasi-amorphe Matrix, die überwiegend aus reaktionsfähigem [[Siliciumdioxid]] und [[Aluminiumoxid]] besteht, den Trägern der [[Puzzolane|puzzolanischen Erhärtung]].<br />
 
[[Bentonit]] wird als thixotrope Stützflüssigkeit bei der Herstellung von [[Schlitzwand|Schlitzwänden]] und [[Bohrpfahl|Bohrpfählen]] eingesetzt.<br>
 
'''Calcinierte (getemperte) Tone''' (vergleiche auch [[Metakaolin]]) können hohe Anteile reaktiver [[Kieselsäure]] und damit [[Puzzolane|puzzolanische Eigenschaften]] aufweisen. Wenn sie einen Gehalt an reaktiver Kieselsäure von mindestens 25 M.-% aufweisen, können calcinierte (getemperte) Tone gemäß DIN EN 197-1 als puzzolanischer [[Zementarten|Zementhauptbestandteil]] (künstliches Puzzolan, Kurzzeichen Q) eingesetzt werden. Bei Temperaturen von 1000 °C bei einer Verweildauer von 30 Minuten können Gehalte an reaktiver Kieselsäure zwischen 29 M.-% und 55 M.-% (abhängig von der Zusammensetzung des jeweiligen Tons) erzielt werden. Bei homogenisierten Tonen kann eine vergleichbare Mineralogie auch bei niedrigeren Brenntemperaturen erreicht werden.<br />
Calcinierte Tone haben eine größere [[spezifische Oberfläche]] als [[Zement]], was bei der Verwendung im Beton einen höheren [[Wasseranspruch]] erwarten lässt, sich aber durch Zugabe von Betonzusatzmitteln berücksichtigen lässt.
 


==Literatur==
==Literatur==
*Verein Deutscher Zementwerke e. V. (Hrsg.): Zement-Taschenbuch 51. Ausgabe. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2008
*[http://shop.verlagbt.de/expertenwissen-baustoffe/zement.html Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000]
*Verein Deutscher Zementwerke e. V.: "Calcinierung von homogenisierten Tonen" in VDZ-Mitteilungen 160/2016
*Verein Deutscher Zementwerke e. V.: "Tone: Vom Rohstoff zum puzzolanischen Hauptbestandteil" in VDZ-Mitteilungen 149/2012
*[https://fwbau.verlagbt.de/eintrag/fachbuch-499-2008.html Verein Deutscher Zementwerke e. V. (Hrsg.): Zement-Taschenbuch 51. Ausgabe. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2008]
*Thienel, Karl-Christian; Beutner, Nancy: Calcinierte Tone und ihr Potenzial für die moderne Betontechnologie. In: Betone der Zukunft. Tagungsband zu 14. Symposium Baustoffe und Bauwerkserhaltung. Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 21. März 2018
 
[[Category: Betonzusatzstoffe]]
[[Category: Baustoffherstellung]]
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