Fahrbahndeckenbeton: Unterschied zwischen den Versionen

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Beton, der in seiner [[Zusammensetzung]] und in seinem Einbau speziell für [[Fahrbahndecke]]n geeignet ist.
Beton, der in seiner [[Zusammensetzung]] und in seinem Einbau speziell für [[Fahrbahndecke]]n geeignet ist.<br />
Der Beton für Straßendecken wird durch Verkehr und Witterung hoch beansprucht. Zudem muss er auch Eigenschaften aufweisen, die die Verkehrssicherheit bei Regen und Dunkelheit gewährleisten. Dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen an den [[Festbeton]] und der fertigen Fahrbahndecke [1]:
* Hohe [[Druckfestigkeit|Druck-]] und [[Biegezugfestigkeit]] (Verformungsstabilität)
* Hoher [[Verschleißwiderstand]]
* Hoher [[Frost-Widerstand|Frost- und Frost-Tausalz-Widerstand]]
* Günstige Oberflächeneigenschaften hinsichtlich Ebenheit, Griffigkeit, Reifen-Fahrbahn-Geräusch, Farbe und Lichtreflexion sowie Ableitung des Oberflächenwassers
 
Die geforderten [[Frischbetoneigenschaften|Frisch-]] und [[Festbeton|Festbetoneigenschaften]] sind nur mit normgerechten Betonausgangsstoffen und einer geeigneten [[Betonzusammensetzung]] zu erreichen. Dazu gehört auch eine sorgfältige Ausführung und Überwachung bei der Herstellung und Verarbeitung des Betons.<br />
Vor Beginn der Arbeiten hat der Auftragnehmer anhand von [[Erstprüfung|Erstprüfungen]] mit den vorgesehenen Ausgangsstoffen den Nachweis zu erbringen, dass die vorgesehene [[Betonzusammensetzung]] die gewünschten [[Betoneigenschaften]] zielsicher erreicht.<br />
Dabei darf bei [[Fahrbahndecke|Fahrbahndecken]] der [[Bauklassen]] SV, I bis III der [[Wasserzementwert]] 0,45 und bei Decken der [[Bauklassen]] IV bis VI 0,50 nicht überschreiten [5]. Der [[Zementgehalt]] darf bei Decken der [[Bauklassen|Bauklasse]] SV, I bis III 340 kg/m³ im [[Verdichten|verdichteten]] [[Frischbeton]] nicht unterschreiten. Für die Herstellung des Fahrbahndeckenbetons sind [[Zement|Zemente]] nach DIN EN 197-1 oder nach DIN 1164-10 zu verwenden, an die über die Norm hinausgehende Anforderungen z.B. bezüglich Erstarrungsbeginn, Mahlfeinheit und Festigkeitsentwicklung gestellt werden ([[Fahrbahndeckenzement]]). Für die Herstellung von [[Frühhochfester Straßenbeton mit Fließmittel|frühhochfestem Straßenbeton mit Fließmittel]] ist ein Zement CEM I 42,5 R zu verwenden. Bei zweischichtigen Decken müssen [[Oberbeton|Ober-]] und [[Unterbeton]] mit [[Zementarten|Zement der gleichen Art]] und [[Zementfestigkeitsklassen|Festigkeitsklasse]] hergestellt werden.<br />
[[Gesteinskörnung|Gesteinskörnungen]] zur Herstellung von Fahrbahndeckenbeton müssen der TL Gestein-StB, Anhang G entsprechen. Fahrbahndecken aus Beton sind der [[Feuchtigkeitsklasse]] WS der DAfStb-Richtlinie „Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkali-Reaktionen im Beton“ (Alkali-Richtlinie) zuzuordnen. Opalsandstein, [[Flint]] und präkambrische [[Grauwacke]] dürfen beim Bau von Fahrbahndeckenbeton nicht verwendet werden<br />
Der Beton muss eine bestimmte Menge an feinkörnigen Bestandteilen enthalten, damit er gut verarbeitbar ist, ein geschlossenes Gefüge bilden kann und nicht zum [[Entmischen]] neigt.<br />
Der Gesamtanteil an feinkörnigen Bestandteilen darf 450 kg/m³ [[Verdichten|verdichteten]] [[Frischbeton]], bei Beton mit 8 mm [[Größtkorn]] 500 kg/m³ nicht überschreiten, sofern der Beton nicht für einen [[Oberbeton]] verwendet wird, bei dem der Oberflächenmörtel ([[Waschbeton]]) entfernt wird.<br />
Um dem Beton einen ausreichend hohen [[Frost-Widerstand|Frost-Tausalz-Widerstand]] zu verleihen, werden über die Zugabe von [[Luftporenbildner]] so genannte Mikroluftporen in ausreichender Menge, Größe und im richtigen Abstand zugeführt. <br />
Für Fahrbahndeckenbeton ist eine [[Werkseigene Produktionskontrolle]] (WPK) entsprechend DIN EN 206-1, DIN 1045-2 und TL Beton-StB durchzuführen. Wird der Beton nicht von einem [[Transportbetonwerke|Transportbetonwerk]] geliefert, sondern durch den Einbauer hergestellt, entfällt die Überwachung und Zertifizierung durch eine anerkannte Überwachungs- und Zertifizierungsstelle. An ihre Stelle tritt die Kontrollprüfung durch den Auftraggeber.<br />
 
''Einbau des Betons für Fahrbahndecken''
In der Regel werden Fahrbahndecken aus Beton mit [[Gleitschalungsfertiger|Gleitschalungsfertigern]] eingebaut. Sie ermöglichen einen exakten Beton-, [[Dübel]]- und [[Anker|Ankereinbau]]. Die Fertiger [[verdichten]] den Beton zuverlässig und erzeugen eine hohe Betonqualität. <br />
Anschließend wird die Oberfläche von Fahrbahndecken geglättet und mit der für die [[Griffigkeit]] und Lärmminderung erforderlichen Textur versehen. Als Glätteinrichtung dient im Allgemeinen ein Querglätter, bei Decken der [[Bauklassen|Bauklasse]] SV, I bis III zusätzlich ein Längsglätter. <br />
Die Textur wird heute im Regelfall als Waschbetonoberfläche dadurch hergestellt, dass
* zur Verzögerung des [[Erstarren|Erstarrens]] und der Anfangserhärtung des [[Zementleim|Zementleims]] auf die geglättete Betonoberfläche ein dünner Film eines [[Verzögerer|Oberflächenverzögerers]] gleichmäßig aufgesprüht und mit einer Folie abgedeckt wird,
* nach ausreichender [[Erhärten|Erhärtung]] (Befahrbarkeit) das Gerüst der groben [[Gesteinskörnung|Gesteinskörnungen]] an der Oberfläche durch trockenes oder nasses Ausbürsten freigelegt wird.
Die Texturtiefe soll zwischen 0,6 und 1,1 mm liegen. Diesem Waschbeton ist ein DSTRO-Wert für die Berechnung des Beurteilungspegels für den Verkehrslärm von -2 dB(A) zugeordnet.<br />
Die Betonoberfläche muss sofort nach der Herstellung gegen Austrocknen geschützt werden. Gebräuchlich ist das Aufsprühen eines [[Nachbehandlungsmittel|Nachbehandlungsmittels]], das den TL NBM-StB entsprechen muss. Die Dauer der [[Nachbehandlung]] hängt von der Witterung und der Festigkeitsentwicklung des Betons ab.<br />
Zum Zeitpunkt des Schneidens der [[Scheinfugen]] muss der Beton soweit erhärtet sein, dass beim Schneiden keine [[Gesteinskörnung]] mehr aus dem Gefüge herausgerissen werden kann.<br />
Die Betonstraße kann dem Verkehr übergeben werden, sobald die Druckfestigkeit des Straßenbetons 26 N/mm² erreicht hat. Bei der Verwendung von [[Frühhochfester Beton|frühhochfestem Beton]] kann dies je nach vorherrschenden Umgebungsbedingungen schon nach 8 bis 10 Stunden der Fall sein.
 
== Literatur ==
*Ehrlich, Norbert / Hersel, Otmar: Straßenbau heute Heft 1: Betondecken. Verlag Bau+Technik, Düsseldorf 2010
*[http://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/S1.pdf Zement-Merkblatt S1: Fahrbahndeckenbeton für Straßen]
*[http://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/S2.pdf Zement-Merkblatt S2: Der Bau von Betonfahrbahndecken auf Straßen]
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