9.697
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Zu Beginn der Spritzarbeiten trifft der Spritzstrahl auf die feste Auftragsfläche. Es prallt alles zurück, was nicht [[Zementleim]] ist oder nur mehlkorngroß im Zementleim haftet. Die Rückprallmenge kann 60% der Spritzmischung oder auch noch mehr betragen. An der Auftragsfläche haftet allmählich eine dünne Schicht, die sehr zementleimreich ist und nur [[Gesteinskörnung]] der feinsten Durchmesser enthält. Das Übrige liegt als Rückprall am Boden und muss später abgeräumt und beseitigt werden. | Zu Beginn der Spritzarbeiten trifft der Spritzstrahl auf die feste Auftragsfläche. Es prallt alles zurück, was nicht [[Zementleim]] ist oder nur mehlkorngroß im Zementleim haftet. Die Rückprallmenge kann 60% der Spritzmischung oder auch noch mehr betragen. An der Auftragsfläche haftet allmählich eine dünne Schicht, die sehr zementleimreich ist und nur [[Gesteinskörnung]] der feinsten Durchmesser enthält. Das Übrige liegt als Rückprall am Boden und muss später abgeräumt und beseitigt werden. | ||
Die dünne zementleimreiche Schicht bildet nun den Haftgrund für etwas größere Körner. Nach und nach bleiben immer mehr Bestandteile haften, bis hin zum [[Größtkorn]]. Der Rückprall nimmt zwar mit zunehmender Schichtdicke ab, aber auch bei größerer Schichtdicke sinkt der Rückprallanteil niemals auf Null. Der Spritzstrahl muss stets die [[Verdichten|Verdichtung]] der Spritzbetonschicht an der Auftragsfläche bewirken. Das ist zwar auch mit geringen Rückprallwerten vorstellbar, niemals aber gänzlich ohne Rückprall. | Die dünne zementleimreiche Schicht bildet nun den Haftgrund für etwas größere Körner. Nach und nach bleiben immer mehr Bestandteile haften, bis hin zum [[Größtkorn]]. Der Rückprall nimmt zwar mit zunehmender Schichtdicke ab, aber auch bei größerer Schichtdicke sinkt der Rückprallanteil niemals auf Null. Der Spritzstrahl muss stets die [[Verdichten|Verdichtung]] der Spritzbetonschicht an der Auftragsfläche bewirken. Das ist zwar auch mit geringen Rückprallwerten vorstellbar, niemals aber gänzlich ohne Rückprall. | ||
Der Baustoff Spritzbeton entsteht zwar als üblicher und normgerechter Beton, ist aber in seiner Zusammensetzung nach dem Spritzvorgang rückprallbedingt verändert und somit grundsätzlich verfahrensabhängig. Im Sinne der Terminologie heutiger Betonnormung ist Spritzbeton in der Regel „Beton nach Eigenschaften“. | Der Baustoff Spritzbeton entsteht zwar als üblicher und normgerechter Beton, ist aber in seiner Zusammensetzung nach dem Spritzvorgang rückprallbedingt verändert und somit grundsätzlich verfahrensabhängig. Im Sinne der Terminologie heutiger Betonnormung ist Spritzbeton in der Regel „Beton nach Eigenschaften“. <br> | ||
Beim Nassspritzen liegt eine bestimmte Betonmenge fertig gemischt vor, die unbedingt verarbeitet werden muss. Es ist deshalb nahe liegend, große zusammenhängende Spritzbetonarbeiten mit großem Betonvolumen im Nassspritzverfahren herzustellen. Kleinere Mengen mit der Notwendigkeit flexibler örtlicher Anpassung, wie z. B. bei Instandsetzungs- und Verstärkungsarbeiten, legen die Wahl des Trockenspritzverfahrens nahe. | |||