Quellzement: Unterschied zwischen den Versionen

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Nicht genormter [[Zement]], der bei der [[Hydratation]] nicht wie alle übrigen Zemente [[schwinden|schwindet]], sondern sein Volumen etwas vergrößert.
Nicht genormter [[Zement]], der bei der [[Hydratation]] nicht wie alle übrigen Zemente [[schwinden|schwindet]], sondern sein Volumen etwas vergrößert.<br>
Quellzemente werden für die Herstellung von Bauteilen aus [[Mörtel]] oder [[Beton]] verwendet, die sich bei ihrer Erhärtung in begrenztem Maß ausdehnen sollen, um zum Beispiel eine Rissbildung infolge [[Schwinden]] zu vermeiden. Einsatzgebiete sind unteranderem das Verschließen von [[Fugen]] und [[Einpressmörtel]] im [[Spannbeton|Spannbetonbau]]. Das Quellen wird so gesteuert, dass sich keine Treibrisse bilden.<br>
Meist wird das Quellen durch eine [[Ettringit|Ettringitbildung]], also ein begrenztes [[Sulfattreiben]], hervorgerufen. Dazu erfolgt bei der Zementherstellung ein erhöhter Sulfatzusatz zum [[Portlandzement]]. Andere Reaktionen, die Quellen hervorrufen können, sind die [[Hydratation]] von Calcium- und/oder Magnesiumoxid und die Entwicklung von Wasserstoff durch Reaktion von fein verteiltem metallischen [[Aluminium]] mit dem im Anmachwasser gelösten Calcium- oder Alkalihydroxid (z.B. in [[Einpressmörtel]]).<br>
Quellzemente, deren Dehnung auf Ettringitbildung beruht, sind in ihren Eigenschaften besonders stabil. Mörtel und Beton mit Quellzement entsprechen bezüglich [[Zementgehalt]], Art und [[Korngröße]] der [[Gesteinskörnung]] und [[Wasserzementwert]] den Mörteln und Betonen mit normalen Zementen. Die [[Erstarren|Erstarrungszeit]] ist jedoch meist kürzer. Sie lässt sich zwar durch verzögernde [[Zusatzmittel]] verlängern, dann ist jedoch mit einem reduzierten Quellmaß zu rechnen. Verglichen mit Betonen aus Portlandzement weisen Betone mit Quellzement bei gleicher Druckfestigkeit im Allgemeinen eine um etwa 10 bis 20 % höhere Zugfestigkeit auf.<br>
Bauteile aus Quellzement müssen bei hoher Feuchte gelagert werden, bis nach etwa sieben Tagen die Dehnungsreaktion abgeschlossen ist.  


Das Quellen, i. d. R. gesteigertes [[Ettringit]]treiben, wird aber so gesteuert, dass sich keine Treibrisse bilden. Quellzement. entsteht meist durch Vermahlen und Mischen von [[Portlandzement]] mit den Treibkomponenten [[Tonerdeschmelzzement]] und [[Gips]] oder Calciumaluminatsulfat und freiem [[Kalk]].
==Literatur==
*[http://shop.verlagbt.de/expertenwissen-baustoffe/zement.html Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000]
 
[[Category: Bindemittel]]
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