Fuller-Kurve: Unterschied zwischen den Versionen

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Der amerikanische Ingenieur FULLER war der erste, dessen systematische Versuche über eine zweckmäßige [[Korngrößenverteilung]] ([[Idealsieblinie]]) zum Erfolg führten. Er entwickelte die sogenannten Fuller-Kurve, die sich nach der Gleichung auftragen lässt:
[[Datei:Fullerkurve.jpg|mini|Fullerkurve für die „ideale“ Kornzusammensetzung eines Korngemischs 0/32]]
Fuller-Parabel; Fuller-Gleichung<br />
Die amerikanischen Ingenieure [[Fuller, William Barnard|William B. Fuller]] und [[Thompson, Sanford Eleazer|Sanford E. Thompson]] waren 1907 die ersten, deren systematische Versuche über eine zweckmäßige [[Kornzusammensetzung]] ([[Idealsieblinie]]) mit den Zielen "dichtes Korngerüst" und "geringe Kornoberflächen" zum Erfolg führten. Sie entwickelten die sogenannten Fuller-Kurve, die sich nach der (Fuller-)Gleichung auftragen lässt:<br />
A = 100 x (d/D)<sup>n</sup><br />
mit:<br>
A = [[Siebdurchgang]] in Vol.-% einschließlich Zement, der durch das Sieb mit der Nennweite d hindurchgeht<br />
d = Korndurchmesser (= Sieböffnung) zwischen 0 und D, für den der prozentuale Anteil im Korngemisch berechnet werden soll<br />
D = Durchmesser des [[Größtkorn|Größtkorns]] der zu berechnenden [[Sieblinie]]<br />
n = Exponent zur Berücksichtigung der [[Kornform]]<br />


A = 100 x d/D
Fuller und Thompson gingen von einer idealen Kugel als [[Kornform]] aus. Der entsprechende Exponent n für diese Kornform ist 0,5. Eine optimale [[Packungsdichte]] wird aber für Kiessand bei etwa n = 0,4 und für gebrochenen Naturstein bei etwa n =
0,3 erreicht. Für diese Werte aufgetragene Fuller-Kurven zeigen, dass die Gesteinskörnung umso feiner sein muss, je mehr die [[Kornform]] von der Kugelform abweicht, aufgrund der größeren Oberfläche verbunden mit einem höheren [[Leimanspruch|Zementleimanspruch]].<br />
Die Fuller-Kurve bezieht sich nicht nur auf die [[Gesteinskörnung]], sondern schließt den [[Zement]] mit ein. Durch Modifikation, so dass der Zement unberücksichtigt bleibt, wurden die heute gültigen [[Regelsieblinie]]n entwickelt.<br />
Eugen Dyckerhoff hatte schon 1868 auf die Zusammenhänge zwischen [[Packungsdichte]], [[Leimanspruch|Zementleimanspruch]] und [[Druckfestigkeit]] hingewiesen, wurde jedoch kaum beachtet.


mit:<br>A = Siebdurchgang 0/d in M.-%
==Literatur==
* Fuller, W.B.; Thompson S.E.: The laws of proportioning concrete. Transactions of the American Society of Civil Engineers 33 (1907):222–298
* [http://shop.verlagbt.de/expertenwissen-baustoffe/kies-und-sand-fuer-beton.html Weber, Robert; Riechers, Hans-Joachim: Kies und Sand für Beton. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2003]
* Stark, Jochen; Wicht, Bernd: Geschichte der Baustoffe. Springer-Verlag, 2013


d = Sieböffnung
[[Category: Gesteinskörnung]]
 
D = Größtkorn
 
Diese Fuller-Kurve bezieht sich nicht nur auf die Gesteinskörnung, sondern schließt den Zement mit ein. Aus ihr wurden die heute gültigen Regelsieblinien entwickelt.
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