Eine Sonderform des Waschbetons ist der so genannte Fotobeton. Bei dieser Technik wird ein Foto in Rauigkeiten (Auswaschtiefen) umgesetzt, die an einer im Ursprung glatten Betonfläche bildgebende Grautonabstufungen erzeugen.
Dies erfordert eine sehr genaue, mechanisierte Dosierung des Oberflächenverzögerers auf eine Trägerfolie. Das Verzögererprofil erzeugt aufgrund der unterschiedlichen Auftragsdicken und den daraus resultierenden Auswaschtiefen an der Betonoberfläche das ursprüngliche Bild. Die präparierte Trägerfolie wird auf die Schalung geklebt und die verzögerte Fläche nach dem Erhärten des Bauteils gewaschen.
Um ein Foto auf den Beton zu bringen, wird das Bildmotiv zuerst am Computer gerastert, d. h. die Millionen Bildpunkte werden auf deutlich weniger Bildpunkte reduziert. Anschließend wird das Bild in Form verschiedener Konzentrationen eines Kontaktverzögerers in einem speziellen Siebdruckverfahren auf eine Kunststofffolie übertragen. Dort, wo der Fotobeton später dunkle Stellen aufweisen soll, ist die Konzentration des Verzögerers besonders hoch, an helleren Stellen geringer.
Die so präparierte Folie wird dann in eine Schalung geklebt. Der Beton wird in diese Schalung eingebracht und härtet aus. Je nach Konzentration verzögert der Kontaktverzögerer das Erhärten des Betons. Nach dem Ausschalen werden die nicht erhärteten obersten Schichten des Betons mit Wasser ausgewaschen. Dort, wo viel Kontaktverzögerer wirkte, wird mehr ausgewaschen (stärkere Vertiefung = dunkler Bildpunkt), wo wenig oder kein Kontaktverzögerer aufgetragen wurde, entstehen die helleren Stellen des Bilds. Die reliefartigen Vertiefungen sorgen dafür, dass sich das Bild im Beton je nach Lichteinfall und Position des Betrachters unterschiedlich zeigt.
Die Auswaschtiefen sind sehr gering und variieren nur geringfügig. Die Freilegung größerer Gesteinskörner kommt in Fotobetonflächen nicht vor. Fotobetonanwendungen sind aufgrund der aufwendigen Herstellungstechnik weitgehend auf die Werksfertigung, also auf Betonfertigteile beschränkt.
Neben dem oben beschriebenen Verfahren gibt es noch eine weitere Möglichkeit, die detaillierten Bildinformationen mithilfe einer CNC-Fräse in eine Trägerplatte zu übertragen. Dann wird ein Abdruck dieser Platte und den ausgefrästen Bilddetails in Form einer elastischen Matrize hergestellt. Die Matrize wird in die Schalung eingelegt und erzeugt auf der Betonoberfläche die unterschiedlichen Rauigkeiten und damit verbunden die bildgebende Grautonabstufungen.

Fotobeton Bibliothek der FH Eberswalde
Foto: BetonMarketing Ost GmbH / Guido Erbring
Herstellung von Fotobeton, Einlegen der Siebdruckfolien in die Schalung

Literatur