Brückenbauweisen: Unterschied zwischen den Versionen

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Brücken aus werksmäßig hergestellten [[Betonfertigteile|'''Betonfertigteilen''']] ermöglichen sehr kurze Bauzeiten, sind aber wegen der Limitierungen der Transportabmessungen der Fertigteile nur bei kleineren Spannweiten bis ca. 40 m einsetzbar. Diese Bauweise weist dort die größten Vorteile auf, wo Verkehrswege überbrückt werden müssen, die – wenn überhaupt – nur kurzzeitig gesperrt werden dürfen. Die Planung von Transport, Kranstellplätzen und Montage stellt hohe Anforderungen an die Baustellenorganisation. Wirtschaftlich ist der Einsatz bei vielen Brückenfeldern mit immer gleichen Querschnitten der Träger.<br />
Brücken aus werksmäßig hergestellten [[Betonfertigteile|'''Betonfertigteilen''']] ermöglichen sehr kurze Bauzeiten, sind aber wegen der Limitierungen der Transportabmessungen der Fertigteile nur bei kleineren Spannweiten bis ca. 40 m einsetzbar. Diese Bauweise weist dort die größten Vorteile auf, wo Verkehrswege überbrückt werden müssen, die – wenn überhaupt – nur kurzzeitig gesperrt werden dürfen. Die Planung von Transport, Kranstellplätzen und Montage stellt hohe Anforderungen an die Baustellenorganisation. Wirtschaftlich ist der Einsatz bei vielen Brückenfeldern mit immer gleichen Querschnitten der Träger.<br />
 
Die Limitierungen der Transportabmessungen gelten nicht beim neuen Verfahren der Vollfertigteilbauweise („Bausteinbrücke“). Hier wird die Brücke vollständig aus vielen einzelnen Fertigteilen konzipiert, die auf der Baustelle modular zusammengebaut wurden (siehe Literatur).
'''Überbauten''' bei Balkenbrücken aus Beton werden bei größeren Spannweiten meist als Hohlkästen hergestellt. Die [[Spannglieder]] bei der [[Vorspannung ohne Verbund|externen Vorspannung]], die aus Gründen der besseren Wartungsmöglichkeiten angewendet wird, werden korrosionsgeschützt in Hüllrohren im Hohlkasten geführt. Die Kräfte aus der Vorspannung werden über seitliche Konsolen in die Konstruktion geleitet. Bei kleineren Spannweiten kommen [[Plattenbalken|Plattenbalkenkonstruktionen]] zum Einsatz, Plattenbrücken meist nur bis 30 m Spannweite. <br />
 
Die [[Verbundträger|Stahlverbundbauweise]] kommt bei mittleren bis großen Spannweiten von 50 m bis 150 m zum Einsatz. Der Stahlüberbau wird von einem oder beiden Brückenlagern eingeschoben oder talseitig eingehoben. Die Fahrbahnplatten werden meist als Halbfertigteile auf die Stahllängsträger gelegt und erhalten eine [[Ortbeton|Ortbetonergänzung]].<br />
 
Brückenbauwerke ohne Fugen und Lager werden als „'''integrale Bauwerke'''“ bezeichnet. Der Überbau einer integralen Brücke läuft über die gesamte Brückenlänge fugenlos durch und ist weder von den Pfeilern noch von den Widerlagern durch Fugen oder Lager getrennt. Alle Bauteile sind monolithisch miteinander verbunden. Als „semi-integrale Brücken“ werden Rahmentragwerke bezeichnet, bei denen nicht alle, aber mindestens in zwei Achsen die Unterbauten monolithisch an den Überbau angeschlossen sind. Der Vorteil ist, dass die "Schwachstelle" Fuge entfällt. Bei dieser Bauweise sind die aus Verformung entstehenden Schnittkräfte aber besonders zu berücksichtigen.


==Literatur==
==Literatur==
*Joachim Naumann: Brückenertüchtigung jetzt – Ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Mobilität auf Bundesfernstraßen. Heftreihe Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V. Heft 22
* [https://fwbau.verlagbt.de/eintrag/beton-5-2020-176.html Balder, Thorsten: Der Ersatzneubau Hammacher Straße über die BAB A46 - Realisierung eines innovativen Brückenbaukonzepts in Fertigteilbauweise. In: beton 5/2020, Seite 176f]
*Mehlhorn, Gerhard; Curbach, Manfred: Handbuch Brücken - Entwerfen, Konstruieren, Berechnen, Bauen und Erhalten. Springer fachmedien, Wiesbaden 2014
* Wittfoht, Hans: Triumph der Spannweiten. Beton-Verlag, Düsseldorf 1972
* Wittfoht, Hans: Brückenbauer aus Leidenschaft - Mosaiksteine aus dem Leben eines Unternehmers. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2005
* Mehlhorn, Gerhard; Curbach, Manfred: Handbuch Brücken - Entwerfen, Konstruieren, Berechnen, Bauen und Erhalten. Springer fachmedien, Wiesbaden 2014


[[Category:Ingenieurbau]]
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