Bohrpfahl: Unterschied zwischen den Versionen

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Während die aufgelöste Bohrpfahlwand und die tangierende Bohrpfahlwand keine wasserundurchlässige Baugrubenumschließung ergeben, kann die überschnittene Bohrpfahlwand auch im Grundwasser eingesetzt werden.<br />
Während die aufgelöste Bohrpfahlwand und die tangierende Bohrpfahlwand keine wasserundurchlässige Baugrubenumschließung ergeben, kann die überschnittene Bohrpfahlwand auch im Grundwasser eingesetzt werden.<br />
Die Herstellung einer Bohrpfahlwand beginnt mit der Herstellung einer Bohrschablone aus Beton an der Geländeoberfläche. Nach der Fertigstellung der Bohrpfahlwand beginnt der Aushub der Baugrube.<br />
Die Herstellung einer Bohrpfahlwand beginnt mit der Herstellung einer Bohrschablone aus Beton an der Geländeoberfläche. Nach der Fertigstellung der Bohrpfahlwand beginnt der Aushub der Baugrube.<br />
Je nach Beanspruchung und Wandhöhe werden Bohrpfahlwände unverankert, einfach oder auch mehrfach verankert, so dass die Kopfverformungen und die Pfahldurchmesser reduziert werden können. Dabei werden meist [[Verpressanker]] verwendet, bei denen in eine waagerechte oder geneigte Bohrung durch die Bohrpfahlwand in den Erdkörper ein Stahlzugglied eingeführt wird, an dessen Ende [[Zementmörtel]] eingepresst wird (Verpresskörper).
Je nach Beanspruchung und Wandhöhe werden Bohrpfahlwände unverankert, einfach oder auch mehrfach verankert, so dass die Kopfverformungen und die Pfahldurchmesser reduziert werden können. Dabei werden meist [[Verpressanker]] verwendet, bei denen in eine waagerechte oder geneigte Bohrung durch die Bohrpfahlwand in den Erdkörper ein Stahlzugglied eingeführt wird, an dessen Ende [[Zementmörtel]] eingepresst wird (Verpresskörper).<br />
 
'''Anforderungen an den Beton'''<br />
DIN EN 1536 „Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau - Bohrpfähle“ regelt in Verbindung mit den ergänzenden Festlegungen der DIN SPEC 18140 Herstellung und Ausführung von Bohrpfahlbeton. An den Beton für Bohrpfähle, Verdrängungspfähle und [[Schlitzwand|Schlitzwände]] werden Anforderungen bezüglich [[Druckfestigkeit]], [[Wasserundurchlässigkeit]] und [[Widerstand gegen chemische Angriffe|Widerstand gegen chemischen Angriff]] gestellt. <br />
Bei [[Einbringen]] des Betons unter Wasser muss er ein gutes [[Zusammenhaltevermögen]] aufweisen. [[Gesteinskörnung|Gesteinskörnungen]] sollten deshalb gemäß DIN EN 1536 bzw. DIN EN 206 Anhang D keine [[Ausfallkörnung]] enthalten. Beim Einbringen des Betons im Trockenen muss der [[Zementgehalt]] gemäß DIN EN 206 Anhang D mindestens 325 kg/m³ betragen, beim Einbringen unter Wasser mindestens 375 kg/m³. [[Flugasche]] nach DIN EN 450 darf im [[Unterwasserbeton]] gemäß DIN 1045-2 je nach verwendetem [[Zement]] auf den [[Wasserzementwert]] (w/z)<sub>eq</sub> mit einem k<sub>f</sub>-Wert von 0,7 angerechnet werden.<br />
DIN EN 206 Anhang D listet auch die Arten der zu verwendenden Zemente. DIN EN 1536 "Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau - Bohrpfähle" empfiehlt aufgrund des positiven Einflusses auf die [[Verarbeitbarkeit]], [[Hydratationswärme|Hydratationswärmeentwicklung]], [[Dauerhaftigkeit]] und [[Wasserabsonderung|Wasserabsondern]] die Verwendung von [[Portlandkompositzement|CEM II]]- oder [[Hochofenzement|CEM III]]-Zement bzw. - bei Verwendung von [[Portlandzement]] CEM I - den Ersatz von Zement durch Typ-II-[[Zusatzstoffe]] (z. B. [[Flugasche]]).<br>
 
Untersuchungsergebnisse zeigen, dass aus dem [[Frischbeton]] im Kontakt mit Erdreich und Grundwasser nur unbedenklich geringe Mengen umweltrelevanter Stoffe [[Auslaugbarkeit|eluiert]] werden.<br />
 
Bei überschnittenen Bohrpfahlwänden ist bezüglich der Festlegung der Betondruckfestigkeit der Primärpfähle zu bedenken, dass das Bohren und Schneiden in diesem Beton für das Einbringen der Sekundärpfähle möglich sein muss. Hier ist daher maximal ein C20/25 zu wählen.
 
[[Datei:Bohrpfahl.jpg|Ablaufschema des Einbringens eines verrohrten Bohrpfahls]]


==Literatur==
==Literatur==
*Böhling, Eike; Giesbrecht, Peter: Bohrpfahlbeton. Verlag Bau+Technik, Düsseldorf 1998
*Böhling, Eike; Giesbrecht, Peter: Bohrpfahlbeton. Verlag Bau+Technik, Düsseldorf 1998
*[http://www.beton-informationen.de/zeitschrift/2014/kurzfassung_3_1_2014.php Hemrich, Wolfgang; Mellwitz, Roland; Arndt, Thomas: Frischbetonuntersuchungen an "weichen Betonen" für den Spezialtiefbau. Beton-Informationen 3-2014, Seite 43]
*[http://www.beton-informationen.de/zeitschrift/2014/kurzfassung_3_1_2014.php Hemrich, Wolfgang; Mellwitz, Roland; Arndt, Thomas: Frischbetonuntersuchungen an "weichen Betonen" für den Spezialtiefbau. Beton-Informationen 3-2014, Seite 43]*[https://fwbau.verlagbt.de/eintrag/2-11-2001-610.html Brameshuber, Wolfgang; Hohberg, Inga; Uebachs, Stephan: Umweltverträglichkeit von Frischbeton unter praxisnahen Randbedingungen. In: beton 11/2001 S. 610f.]


[[Datei:Bohrpfahl.jpg|Ablaufschema des Einbringens eines verrohrten Bohrpfahls]]
[[Category:Tiefbau]]
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