Belastungsklassen

Im standardisierten Verfahren gemäß den Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen RStO werden alle Achsübergänge im Prognosezeitraum gewichtet in äquivalente 10-t-Achsübergänge umgerechnet und so die dimensionierungssrelevante Beanspruchung B in Millionen ermittelt. Aus dieser B-Zahl ergibt sich die Belastungsklasse (in den vorherigen Ausgaben der RStO Bauklassen genannt), der dann standardisierte Aufbauten gemäß den Tafeln der RStO zugeordnet werden. Die Belastungsklasse BK100 wird bei höchsten Beanspruchungen angesetzt. So liegt auch auf Autobahnen, insbesondere beim Schwerlaststreifen, in der Regel die Belastungsklasse BK100 vor. Je nach Tragschicht ergibt sich demgemäß eine Dicke der Betondecke von 27 bis 29 cm.

Dimensionierungssrelevante Beanspruchung B Belastungsklasse gemäß RStO 12 Beispiel
über 32 BK100 Autobahnen u. Schnellstraßen
über 10 bis 32 BK32 Werkstraßen
über 3,2 bis 10 BK10 Hauptgeschäftsstraßen
über 1,8 bis 3,2 BK3,2 Verbindungsstraßen
über 1,0 bis 1,8 BK1,8 Sammelstraßen
über 0,3 bis 1,0 BK1,0 Wohnstraßen
bis 0,3 BK0,3 Wohnwege

Die Dimensionierungssrelevante Beanspruchung B entspricht den äquivalenten 10-t-Achsübergängen in Mio.
Bei einer Dimensionierungsrelevanten Beanspruchung größer 100 Mio. sollte der Oberbau mit Hilfe der Richtlinien für die rechnerische Dimensionierung des Oberbaus von Verkehrsflächen mit Betondecken (RDO) dimensioniert werden.

Bei der rechnerischen Dimensionierung gemäß RDO erfolgt keine Einteilung in Belastungsklassen, es werden jedoch ebenfalls die Fahrzeuge des Schwerverkehrs im Prognosezeitraum für die Ermittlung der Verkehrsbelastung herangezogen. Sie werden im Vergleich zur RStO detaillierter berücksichtigt.

Siehe auch:

Literatur