Massige Bauteile
Als massige Bauteile aus Beton bezeichnet man im Allgemeinen Bauteile, deren kleinste Abmessung mindestens 0,80 m beträgt.
Der Kern massiger Bauteile aus Beton erhärtet im jungen Alter praktisch unter nahezu adiabatischen Bedingungen, also fast ohne Wärmeaustausch, da die im Bauteilquerschnitt entstehende Hydratationswärme deutlich den möglichen Abfluss der Hydratationswärme über die Bauteiloberfläche übersteigt. Die damit verbundenen Volumenänderungen können Zwangsspannungen erzeugen, der wiederum zu unkontrollierten Rissen (Schalenrisse) führen kann. Um unter diesen Randbedingungen die Gebrauchstauglichkeit und die Dauerhaftigkeit dieser Betonbauteile sicherzustellen, sind besondere Maßnahmen zu ergreifen.
Betontechnologische Maßnahmen sind:
- Verwendung von Zementen mit niedriger Wärmeentwicklung (LH-Zement) bzw. sehr niedriger Wärmeentwicklung (VLH-Zement), ggf. in Verbindung mit Flugasche als Betonzusatzstoff,
- Betonzusammensetzung mit möglichst geringem Leimanspruch,
- niedrige Frischbetontemperatur, ggf. durch Kühlen der Betonausgangsstoffe Zement, Zugabewasser und Gesteinskörnung,
- Nachbehandlung zum Schutz vor schneller Austrocknung und Auskühlung.
Bautechnische Maßnahmen sind:
- Rohrinnenkühlung,
- Wärmedämmende Schalung (Holz).
Literatur
- Zement-Merkblatt B11: Massige Bauteile aus Beton
- Schießl, Peter; Härdtl, Reiner: Betone für massige Bauteile. In: beton 11-1996, S. 668