Chloriddiffusion
Transportvorgang, durch den Chlorid-Ionen über die Gefügeporen in den Beton eindringen. Hierbei unterscheidet man:
- Die reine Diffusion, bei der die Chlorid-Ionen infolge eines Konzentrationsgefälles von außen in das Innere des Betons eindringen und
- Die Wasserdiffusion, bei der die Chloride mit dem diffundierenden Wasser transportiert werden.
Dieser Vorgang findet statt, wenn der Beton Wasser kapillar aufsaugt oder wenn er austrocknet. Im letzteren Fall kommt es zu einer Chlorid-Anreicherung an der Oberfläche. Unter praktischen Bedingungen werden beide Vorgänge gleichzeitig oder abwechselnd auftreten, wobei die jeweiligen Anteile nicht genau bekannt sind. Die Größe der Chloriddiffusion wird u. a. von folgenden Parametern beeinflusst:
- Betonzusammensetzung (Zementarten, Zementgehalt, Wasserzementwert)
- Hydratationsgrad des Betons,
- Wassergehalt des Betons,
- Nachbehandlung,
- Chloridgehalt bzw. -konzentrationsgefälle,
- Temperatur.
Um die Chloriddiffusion gering zu halten, sind Betone mit einem möglichst dichtem Porengefüge anzustreben.
Literatur
- Sprung, Siegbert: Beton für Meerwasserentsalzungsanlagen. In beton 7-1978, S. 241-245