Betonverarbeitung
Teilbereich der Betonherstellung mit den Arbeitsschritten Fördern, Einbringen, Verteilen und Verdichten sowie Herstellen eines Oberflächenschlusses der ungeschalten Flächen, die am noch verarbeitbaren Frischbeton ausgeführt werden. Der Arbeitsablauf ist so einzurichten, dass bei möglichst kurzen und gleichbleibenden Transport- und Förderzeiten des Betons festgelegte Betonierabschnitte eingehalten werden können.
Der Beton wird am besten sofort nach dem Mischen verarbeitet. Ist dies ausnahmsweise nicht möglich, so muss er gegen Witterungseinflüsse (Sonne, Wind, Regen) geschützt werden. Im allgemeinen sollte Baustellenbeton bei trockenem und warmem Wetter innerhalb einer halben Stunde und bei kühler und feuchter Witterung innerhalb einer Stunde eingebracht und verdichtet sein (Verarbeitungszeit). Transportbeton ist möglichst unmittelbar nach der Anlieferung zu verarbeiten.
Bei Zusatz eines Verzögerers (VZ) kann der Zeitpunkt des Einbaues entsprechend verschoben werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Wirkung des Verzögerers temperaturabhängig ist. Grundsätzlich muss gewährleistet sein, dass der Beton verarbeitet ist, bevor er durch Ansteifen die für die Verarbeitung erforderliche Konsistenz einbüßt.
Beim Anschluss an bereits erhärtete Betonierabschnitte empfiehlt sich das Vorschütten von feinkörnigerem Beton (0/4 oder 0/8 mm; sogenannten Fußmischung oder Anschlussmischung) unter Einhaltung des Wasserzementwerts der folgenden normalen Mischungen. Durch sorgfältige, besonders gleichmäßige Verdichtung ist so auch die Herstellung einwandfreier Sichtbetonflächen möglich.
Literatur
- Zement-Merkblatt B7: Bereiten und Verarbeiten von Beton
- Zement-Merkblatt B21: Betonieren bei extremen Temperaturen