Quellzement

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Nicht genormter Zement, der bei der Hydratation nicht wie alle übrigen Zemente schwindet, sondern sein Volumen etwas vergrößert.
Quellzemente werden für die Herstellung von Bauteilen aus Mörtel oder Beton verwendet, die sich bei ihrer Erhärtung in begrenztem Maß ausdehnen sollen, um zum Beispiel eine Rissbildung infolge Schwinden zu vermeiden. Einsatzgebiete sind unteranderem das Verschließen von Fugen und Einpressmörtel im Spannbetonbau. Das Quellen wird so gesteuert, dass sich keine Treibrisse bilden.
Meist wird das Quellen durch eine Ettringitbildung, also ein begrenztes Sulfattreiben, hervorgerufen. Dazu erfolgt bei der Zementherstellung ein erhöhter Sulfatzusatz zum Portlandzement. Andere Reaktionen, die Quellen hervorrufen können, sind die Hydratation von Calcium- und/oder Magnesiumoxid und die Entwicklung von Wasserstoff durch Reaktion von fein verteiltem metallischen Aluminium mit dem im Anmachwasser gelösten Calcium- oder Alkalihydroxid (z.B. in Einpressmörtel).
Quellzemente, deren Dehnung auf Ettringitbildung beruht, sind in ihren Eigenschaften besonders stabil. Mörtel und Beton mit Quellzement entsprechen bezüglich Zementgehalt, Art und Korngröße der Gesteinskörnung und Wasserzementwert den Mörteln und Betonen mit normalen Zementen. Die Erstarrungszeit ist jedoch meist kürzer. Sie lässt sich zwar durch verzögernde Zusatzmittel verlängern, dann ist jedoch mit einem reduzierten Quellmaß zu rechnen. Verglichen mit Betonen aus Portlandzement weisen Betone mit Quellzement bei gleicher Druckfestigkeit im Allgemeinen eine um etwa 10 bis 20 % höhere Zugfestigkeit auf.
Bauteile aus Quellzement müssen bei hoher Feuchte gelagert werden, bis nach etwa sieben Tagen die Dehnungsreaktion abgeschlossen ist.

Literatur