Recycling
Wiederverwendung bereits einmal verwendeter Baustoffe.
Bei der Auswahl der Baustoffe gewinnen die Möglichkeiten zur späteren Verwertung bzw. zum Recycling der Baustoffe nach dem Ende des Lebenszyklus des Bauwerks immer mehr an Bedeutung. Unter Verwertung werden dabei alle Verfahren verstanden, bei denen der Bauschutt einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird. Recycling ist dabei das Verwertungsverfahren, bei dem Bauschutt wieder als Baustoff aufbereitet wird.
Am Ende der Nutzungsdauer eines Gebäudes können einige Bauteile aus Beton im Ganzen demontiert und in anderen Bauwerken wiederverwendet werden. Betonsteinpflaster oder –Platten können zum Beispiel beim Bau von Deichen, Bus- und Straßenbahnhaltestellen eingesetzt werden. Andere Betonbauteile werden nach dem Zerkleinern in Brechanlagen und einer Aufbereitung als Gesteinskörnung im Straßenbau oder in der Betonherstellung eingesetzt.
In Deutschland setzt das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) die Ziele für eine nachhaltige Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft. Dabei gilt folgende Hierarchie: Abfallvermeidung vor Verwertung vor Beseitigung.
Die Verwertungsmöglichkeiten des Bauschutts hängen von den bautechnischen und umweltrelevanten Eigenschaften sowie der stofflichen Zusammensetzung des Ursprungsmaterials ab. Einen großen Einfluss haben auch die Verfahrensweise beim Abbruch bzw. Rückbau und die eingesetzte Aufbereitungstechnik. In Zukunft ist mit einer weiteren Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten zu rechnen, da Industrie und Wissenschaft an innovativen Verfahren beim Abbruch, bei der Trennung und bei der Aufbereitung arbeiten.
Im Betonbau spielen das Frischbetonrecycling im Betonwerk und das Festbetonrecycling - zum Teil mit Aufbereitung zu rezyklierter Gesteinskörnung - wichtige Rollen.
Beim Festbetonrecycling wird alter Beton aus Rückbaumaßnahmen von Bauwerken am Ende ihres Lebenszyklus aufbereitet und erneut der Betonherstellung zugeführt. Der Beton wird dafür zunächst zerkleinert und in einzelne Kornfraktionen getrennt. Der so entstandene Betonsplitt enthält neben der ursprünglichen natürlichen Gesteinskörnung immer auch einen Anteil an Zementstein. Die betontechnologischen Einflüsse der rezyklierten Gesteinskörnung auf die Frischbetoneigenschaften lassen sich beim Mischungsentwurf einfach berücksichtigen.