Wischers, Gerd

Prof. Dr.-Ing. habil. Gerd Wischers, Bauingenieur und Baustoffwissenschaftler
geb. 2. Juni 1930 in Düsseldorf, gest. 21. Dezember 1994 in Düsseldorf

Prof. Dr.-Ing. habil. Gerd Wischers

Nach dem Abitur im Jahre 1950, Aufnahme in die Begabtenförderung der Studienstiftung des Deutschen Volkes und erfolgreichem Abschluss des Studiums des Bauingenieurwesens an der RWTH Aachen nahm Gerd Wischers am 1. Oktober 1956 als Diplomingenieur und Doktorand die Tätigkeit im Forschungsinstitut des VDZ in Düsseldorf in der Betontechnischen Abteilung auf, deren damaliger Leiter Prof. Dr.-Ing. Kurt Walz war.
1961 wurde er bei Prof. Dr.-Ing. Alfred Hummel in Aachen mit seiner Dissertation über den Einfluss einer Temperaturänderung auf die Festigkeit von Zementstein und Zementmörtel mit Zuschlagstoffen verschiedener Wärmedehnung promoviert. Diese Arbeit wurde vom VDZ mit einem Reisestipendium ausgezeichnet. Seine wissenschaftliche Arbeit deckte das ganze Spektrum der Betontechnologie sowie der Fragen der Anwendung von Zement und der Qualitätssicherung ab. Die Ergebnisse dieser Arbeiten und das in fast vier Dekaden gesammelte Wissen fanden ihren Niederschlag in zahlreichen Vorträgen und in rd. 100 Veröffentlichungen in in- und ausländischen Fachzeitschriften und Büchern. Gerd Wischers war Herausgeber der Betontechnischen Berichte des VDZ und Mitglied im Redaktionsbeirat der Zeitschrift beton.
1970 habilitierte sich Gerd Wischers an der Ruhruniversität Bochum mit einer Arbeit über die Entwicklung der Betontechnik in Forschung und Praxis und wurde 1972 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
1961 wurde er im Forschungsinstitut der Zementindustrie zum Oberingenieur, 1965 zum AbteilungsIeiter und 1968 zum Abteilungsdirektor und Geschäftsführer sowie 1970 schließlich zum Direktor des gesamten Instituts und zum Hauptgeschäftsführer ernannt. Seit 1984 übte Gerd Wischers die Funktion eines geschäftsführenden Vorstandsmitglieds aus. In dieser Eigenschaft war er innerhalb des VDZ in allen entscheidenden Gremien maßgeblich tätig.
Eine zentrales Anliegen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war der Brückenschlag zwischen den chemisch-mineralogischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten des Zementleims und Zementsteins und den Gebrauchseigenschaften des Betons. In den 1960er Jahren trug er maßgeblich durch Forschungen und Veröffentlichungen zur Etablierung des Transportbetons auf Baustellen bei. Seine Arbeiten trugen dazu bei, dass bei den Regelwerken zum Einsatz von Steinkohlenflugasche im Beton Qualitäts- und Dauerhaftigkeitsaspekte Berücksichtigung fanden.
Darüber hinaus brachte Gerd Wischers seine Erfahrung und sein Wissen in eine Vielzahl nationaler und internationaler Gremien ein, u. a. die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF), die Bundesanstalt für das Straßenwesen (BASt), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), das Deutsche Institut für Normung (DIN} mit dem Deutschen Ausschuss für Stahlbeton und dem Normenausschuss Bauwesen (NABau), dessen stellvertretender Vorsitzender er war, und der Deutsche Zertifizierungsrat sowie das Deutsche Institut für Bautechnik und der Europäische Normenausschuss (CEN).

Ehrungen:

  • 1972 Ernennung zum Beratenden Mitglied vom Deutschen Beton-Verein e.V. (heute Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V.)
  • 1981 Goldene Ehrennadel des VDZ
  • 1990 Michaelis-Gedenkmunze des VDZ
  • 1987 Swedish Concrete Award der schwedischen Beton-Vereinigung

Literatur