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[[Mahlfeinheit]] und [[Korngrößenverteilung des Zements|Korngrößenverteilung]] sind wichtige Zementeigenschaften, die die [[Festigkeitsentwicklung]] des erhärtenden Zements und den [[Wasseranspruch]] bei der [[Hydratation]] beeinflussen. Beide Eigenschaften können durch die Art der eingesetzten Zementmühlen beeinflusst werden.<br> | [[Mahlfeinheit]] und [[Korngrößenverteilung des Zements|Korngrößenverteilung]] sind wichtige Zementeigenschaften, die die [[Festigkeitsentwicklung]] des erhärtenden Zements und den [[Wasseranspruch]] bei der [[Hydratation]] beeinflussen. Beide Eigenschaften können durch die Art der eingesetzten Zementmühlen beeinflusst werden.<br> | ||
Zum Herstellen des Zements wird der [[Zementklinker]] allein oder mit weiteren Hauptbestandteilen wie [[Hüttensand]], [[Puzzolane|Puzzolan]] | Zum Herstellen des Zements wird der [[Zementklinker]] allein oder mit weiteren Hauptbestandteilen wie [[Hüttensand]], [[Puzzolane|Puzzolan]] | ||
oder [[Flugasche]] fein gemahlen. Dem Mahlgut wird beim Aufgeben in die Mühle Calciumsulfat als Erstarrungsregler | oder [[Flugasche]] fein gemahlen. Dem Mahlgut wird beim Aufgeben in die Mühle Calciumsulfat als Erstarrungsregler zugegeben.<br> | ||
Die Mahlung von Zement mit mehreren Hauptbestandteilen kann in einer Mühle gemeinsam (gemeinsame Mahlung) oder aber getrennt nach den Bestandteilen | Die Mahlung von Zement mit mehreren Hauptbestandteilen kann in einer Mühle gemeinsam (gemeinsame Mahlung) oder aber getrennt nach den Bestandteilen in mehreren Mühlen erfolgen. Bei der gemeinsamen Mahlung reichert sich in der Regel die schwerer mahlbare Komponente im Grobbereich und die leichter mahlbare Komponente im Feinstbereich an. Beim getrennten Mahlen können die einzelnen Bestandteile gezielt auf die gewünschte Feinheit gemahlen werden. Die fertigen Zemente werden schließlich durch Mischen der gemahlenen Bestandteile erzeugt. <br> | ||
In den Anfängen der industriellen [[Zementherstellung]] verwendete man zum Vorzerkleinern der Rohstoffe und des [[Klinker|Klinkers]] Backenbrecher, zum Schroten Walzwerke und zum Feinmahlen Mahlgänge, die aus zwei aufeinander liegenden Mühlsteinen bestanden. Weitere Mahlaggregate waren u.a. der Kollergang zur Nassaufbereitung des Rohmaterials, verschiedene Bauarten der Walzmühle und die in den USA entwickelte Fliehkraft-Pendelmühle (Griffin-Mühle) zum Mahlen von Zement.<br> | In den Anfängen der industriellen [[Zementherstellung]] verwendete man zum Vorzerkleinern der Rohstoffe und des [[Klinker|Klinkers]] Backenbrecher, zum Schroten Walzwerke und zum Feinmahlen Mahlgänge, die aus zwei aufeinander liegenden Mühlsteinen bestanden. Weitere Mahlaggregate waren u.a. der Kollergang zur Nassaufbereitung des Rohmaterials, verschiedene Bauarten der Walzmühle und die in den USA entwickelte Fliehkraft-Pendelmühle (Griffin-Mühle) zum Mahlen von Zement.<br> | ||
Ziel der weiteren Entwicklung der Mahlaggregate war es vor allem, die Mahlfeinheit zu erhöhen und gleichzeitig die Durchsatzleistung zu steigern. Höhere Mahlfeinheiten bei ausreichenden Durchsatzleistungen | Ziel der weiteren Entwicklung der Mahlaggregate war es vor allem, die Mahlfeinheit zu erhöhen und gleichzeitig die Durchsatzleistung zu steigern. Höhere Mahlfeinheiten bei ausreichenden Durchsatzleistungen ergaben die ab 1892 in die deutsche Zementindustrie eingeführten Kugelmühlen, in denen in einem rotierenden Rohr Stahlkugeln das Mahlgut zerkleinern. Bis 1920 hatten sie die anderen Mühlenbauarten sowohl für das Mahlen der Rohstoffe als auch des Zements verdrängt. Seit etwa 1985 werden zunehmend neben den Kugelmühlen auch Walzenmühlen und Wälzmühlen eingesetzt.<br> | ||
Bei den Mahlverfahren werden das '''Durchlaufmahlverfahren''' und das '''Umlaufmahlverfahren''' unterschieden.<br> | Bei den Mahlverfahren werden das '''Durchlaufmahlverfahren''' und das '''Umlaufmahlverfahren''' unterschieden.<br> | ||
Beim '''Durchlaufmahlverfahren''' besteht das Fertiggut aus dem Mühlenaustragsgut. Der wesentliche Vorteil von Durchlaufmahlanlagen mit Kugelmühlen ist ihr einfacher Aufbau, der eine hohe Betriebssicherheit bei geringem Wartungs- und Instandhaltungssaufwand verspricht. Im Vergleich mit anderen Mahlsystemen haben aber diese Anlagen den höchsten spezifischen Energiebedarf bzw. die niedrigste Energieausnutzung.<br> | Beim '''Durchlaufmahlverfahren''' besteht das Fertiggut aus dem Mühlenaustragsgut. Der wesentliche Vorteil von Durchlaufmahlanlagen mit Kugelmühlen ist ihr einfacher Aufbau, der eine hohe Betriebssicherheit bei geringem Wartungs- und Instandhaltungssaufwand verspricht. Im Vergleich mit anderen Mahlsystemen haben aber diese Anlagen den höchsten spezifischen Energiebedarf bzw. die niedrigste Energieausnutzung.<br> |