Betonieren bei extremen Temperaturen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Betonieren bei hohen Temperaturen'''<br>
'''Betonieren bei hohen Temperaturen'''<br>
Die DIN EN 13670 bzw. die deutsche Anwendungsrichtlinie DIN 1045-3 fordert in Abschnitt 2.8 „Die Frischbetontemperatur darf im Allgemeinen +30 °C nicht überschreiten, sofern nicht durch geeignete Maßnahmen sichergestellt ist, dass keine nachteiligen Folgen zu erwarten sind“. Hintergrund dieser Forderung ist, dass durch die erhöhte Frischbetontemperatur die Reaktivität des Zementklinkers steigt und die Löslichkeit des erstarrungsregelnden Sulfatzusatzes abnimmt. Dies führt im Allgemeinen zu einem schnelleren [[Ansteifen]] und [[Erstarren]], einer schlechteren Verarbeitbarkeit (Konsistenz), zu höheren Frühfestigkeiten und kann bei Nichtbeachtung zur Rissbildung an der Betonoberfläche führen.<br>
Die DIN EN 13670 bzw. die deutsche Anwendungsrichtlinie DIN 1045-3 fordert in Abschnitt 2.8 „Die Frischbetontemperatur darf im Allgemeinen +30 °C nicht überschreiten, sofern nicht durch geeignete Maßnahmen sichergestellt ist, dass keine nachteiligen Folgen zu erwarten sind“. Hintergrund dieser Forderung ist, dass durch die erhöhte Frischbetontemperatur die Reaktivität des Zementklinkers steigt und die Löslichkeit des erstarrungsregelnden Sulfatzusatzes abnimmt. Dies führt im Allgemeinen zu einem schnelleren [[Ansteifen]] und [[Erstarren]], einer schlechteren [[Verarbeitbarkeit]] ([[Konsistenz]]), zu höheren [[Frühfestigkeit]]en und kann bei Nichtbeachtung zur [[Risse|Rissbildung]] an der Betonoberfläche führen.<br>
Die Betonzusammensetzung sollte an heiße Wetterbedingungen angepasst werden. Zur Verminderung der Hydratationswärmeentwicklung sollten vorrangig langsam erhärtende Zemente zum Einsatz kommen. <br>
Die Betonzusammensetzung sollte an heiße Wetterbedingungen angepasst werden. Zur Verminderung der [[Hydratationswärme|Hydratationswärmeentwicklung]] sollten vorrangig langsam erhärtende Zemente zum Einsatz kommen. <br>
Aufgrund des zu erwartenden Wasserverlusts durch Verdunstung während des Transports und wegen des schnelleren Erstarrens muss der Beton bei hohen Temperaturen weicher ausgeliefert werden als bei kühlem Wetter. Daher sollte bei der Auslieferung des Betons ein höheres Vorhaltemaß für die Konsistenz berücksichtigt werden, damit der Beton an der Übergabestelle der bestellten Konsistenz entspricht. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Zugabe von erstarrungsverzögernden und/oder verarbeitungsverlängernden Zusatzmitteln.<br>
Aufgrund des zu erwartenden Wasserverlusts durch Verdunstung während des Transports und wegen des schnelleren [[Erstarren|Erstarrens]] muss der Beton bei hohen Temperaturen weicher ausgeliefert werden als bei kühlem Wetter. Daher sollte bei der Auslieferung des Betons ein höheres Vorhaltemaß für die [[Konsistenz]] berücksichtigt werden, damit der Beton an der Übergabestelle der bestellten Konsistenz entspricht. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Zugabe von [[Erstarrungsverzögerer|erstarrungsverzögernden]] und/oder verarbeitungsverlängernden [[Betonzusatzmittel|Zusatzmitteln]].<br>
Eine Reduzierung der Frischbetontemperatur kann i. d. R. durch Senken der Temperaturen der verwendeten Ausgangsstoffe erzielt werden.
Eine Reduzierung der Frischbetontemperatur kann i. d. R. durch Senken der Temperaturen der verwendeten Ausgangsstoffe erzielt werden.


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