Guttmann, Arthur Gustav: Unterschied zwischen den Versionen

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Von Juni 1909 bis Dezember 1911 war Arthur Guttmann Assistent von Dr. Hermann Passows in dessen Chemisch-Technischer Versuchsstation in Blankenese. Passows Versuchsstation war gleichzeitig Laboratorium des 1901 gegründeten Vereins Deutscher Eisenportlandzement- Werke (VDEPZ), der zunächst besonders um die Gleichberechtigung des Eisenportlandzements mit dem [[Portlandzement]] kämpfte. Im Januar 1912 wurde ihm die Leitung der neu gegründeten eigene Prüfungsanstalt des VDEPZ in Düsseldorf übertragen, das die normgemäße Beschaffenheit der von den Vereinswerken hergestellten Eisenportlandzemente zu überwachen hatte. Das Institut ging 1922 gemeinsam mit dem 1913 gegründeten Verein Deutscher Hochofenzementwerke (VDHZ) im "Forschungsinstitut der Hüttenzement-Industrie" auf. Einer von zwei Geschäftsführern wurde Dr. Arthur Guttmann. 1926 wurde wieder ein separates Forschungsinstitut des VDEPZ gegründet.<br />
Von Juni 1909 bis Dezember 1911 war Arthur Guttmann Assistent von Dr. Hermann Passows in dessen Chemisch-Technischer Versuchsstation in Blankenese. Passows Versuchsstation war gleichzeitig Laboratorium des 1901 gegründeten Vereins Deutscher Eisenportlandzement- Werke (VDEPZ), der zunächst besonders um die Gleichberechtigung des Eisenportlandzements mit dem [[Portlandzement]] kämpfte. Im Januar 1912 wurde ihm die Leitung der neu gegründeten eigene Prüfungsanstalt des VDEPZ in Düsseldorf übertragen, das die normgemäße Beschaffenheit der von den Vereinswerken hergestellten Eisenportlandzemente zu überwachen hatte. Das Institut ging 1922 gemeinsam mit dem 1913 gegründeten Verein Deutscher Hochofenzementwerke (VDHZ) im "Forschungsinstitut der Hüttenzement-Industrie" auf. Einer von zwei Geschäftsführern wurde Dr. Arthur Guttmann. 1926 wurde wieder ein separates Forschungsinstitut des VDEPZ gegründet.<br />
Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit Arthur Guttmanns und seiner Mitarbeiter lag bei zement- und betontechnischen Fragestellungen. Die Arbeit trug erheblich dazu bei, den Eisenportlandzement zu etablieren. Arthur Guttmann publizierte zwischen 1912 und 1938 mehr als 70 Veröffentlichungen. Dazu zählen die "Berichte der Prüfungsanstalt des Vereins Deutscher Eisenportlandzement-Werke" in den Jahren 1913, 1914 und 1915, zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften wie z. B. "Zement", "Stahl und Eisen", "Tonindustrie-Zeitung" (auch als "Mitteilungen aus dem Forschungsinstitut des Vereins Deutscher Eisenportlandzement-Werke") sowie die Broschüre "Eisenportlandzement und Eisenbeton". In seinen Beiträgen beschäftigte sich Arthur Guttmann z. B. mit dem "[[Ettringit|Zementbazillus]]", mit einem "[[Betonkomparator]]" zur Bewertung des [[Schwinden|Schwindens]], mit Dünensand für Betonbauten im Meerwasser oder mit dem "Eisenzerfall" der Hochofenstückschlacke. Besonders hervorzuheben ist das 1919 in 1. Auflage erschienene Buch "Die Verwendung der [[Hochofenschlacke]] im Baugewerbe", in dem zum ersten Mal ein umfangreicher Überblick über die verschiedenen Anwendungsbereiche der Hochofenschlacke gegeben wurde. Weite Verbreitung fanden die Eisenportlandzement- Taschenbücher, deren Umfang von 46 Seiten in der 1. Ausgabe von 1903 auf 340 Seiten in der 6. Ausgabe von 1931 stieg. Mindestens zwölf Patente wurden seit 1917 unter Guttmanns Namen registriert, z. B. für öldichten Beton. Arthur Guttmann war Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien, so z. B. im VDEh-Ausschuss für Verwertung der Hochofenschlacke, im Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) und im Zementnormungsausschuss. Auch international war er in die Aktivitäten zur Schlackenforschung eingebunden, z. B. bei der National Slag Association in den USA. 1930 erfolgte die Ernennung von Dr. phil. Arthur Guttmann zum Honorarprofessor der Technischen Hochschule Aachen.<br />
Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit Arthur Guttmanns und seiner Mitarbeiter lag bei zement- und betontechnischen Fragestellungen. Die Arbeit trug erheblich dazu bei, den Eisenportlandzement zu etablieren. Arthur Guttmann publizierte zwischen 1912 und 1938 mehr als 70 Veröffentlichungen. Dazu zählen die "Berichte der Prüfungsanstalt des Vereins Deutscher Eisenportlandzement-Werke" in den Jahren 1913, 1914 und 1915, zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften wie z. B. "Zement", "Stahl und Eisen", "Tonindustrie-Zeitung" (auch als "Mitteilungen aus dem Forschungsinstitut des Vereins Deutscher Eisenportlandzement-Werke") sowie die Broschüre "Eisenportlandzement und Eisenbeton". In seinen Beiträgen beschäftigte sich Arthur Guttmann z. B. mit dem "[[Ettringit|Zementbazillus]]", mit einem "[[Betonkomparator]]" zur Bewertung des [[Schwinden|Schwindens]], mit Dünensand für Betonbauten im Meerwasser oder mit dem "Eisenzerfall" der Hochofenstückschlacke. Besonders hervorzuheben ist das 1919 in 1. Auflage erschienene Buch "Die Verwendung der [[Hochofenschlacke]] im Baugewerbe", in dem zum ersten Mal ein umfangreicher Überblick über die verschiedenen Anwendungsbereiche der Hochofenschlacke gegeben wurde. Weite Verbreitung fanden die Eisenportlandzement- Taschenbücher, deren Umfang von 46 Seiten in der 1. Ausgabe von 1903 auf 340 Seiten in der 6. Ausgabe von 1931 stieg. Mindestens zwölf Patente wurden seit 1917 unter Guttmanns Namen registriert, z. B. für öldichten Beton. Arthur Guttmann war Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien, so z. B. im VDEh-Ausschuss für Verwertung der Hochofenschlacke, im Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) und im Zementnormungsausschuss. Auch international war er in die Aktivitäten zur Schlackenforschung eingebunden, z. B. bei der National Slag Association in den USA. 1930 erfolgte die Ernennung von Dr. phil. Arthur Guttmann zum Honorarprofessor der Technischen Hochschule Aachen.<br />
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung entzog ihm 1933 NS-Regime die Lehrerlaubnis. Im Dezember 1936 musste Arthur Guttmann aus der Geschäftsführung des Vereins Deutscher Eisenportlandzement-Werke ausscheiden. Später wurde ihm in Deutschland auch sein Doktortitel aberkannt. 1939 wanderte die Familie nach London aus, wo Arthur Guttmann bis zu seinem Tod 1948 als Berater tätig war.  
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung entzog ihm 1933 das NS-Regime die Lehrerlaubnis. Im Dezember 1936 musste Arthur Guttmann aus der Geschäftsführung des Vereins Deutscher Eisenportlandzement-Werke ausscheiden. Später wurde ihm in Deutschland auch sein Doktortitel aberkannt. 1939 wanderte die Familie nach London aus, wo Arthur Guttmann bis zu seinem Tod 1948 als Berater tätig war.  
==Literatur==
==Literatur==
*Ehrenberg, Andreas: Arthur Guttmann – Ein Pionier bei der Nutzung von Eisenhüttenschlacken. In: Report des FEhS-Instituts 2/2008, S. 10
*Ehrenberg, Andreas: Arthur Guttmann – Ein Pionier bei der Nutzung von Eisenhüttenschlacken. In: Report des FEhS-Instituts 2/2008, S. 10
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