Flachdach-Konstruktion
Dächer mit einer Neigung von weniger als 22° (Richtlinien für die Ausführung von Flachdächern: weniger als 15°, Gösele/Schüle: weniger als 27°) werden gegen Niederschlagswasser durch die über die gesamte Dachfläche geschlossen aufgebrachte Dachhaut geschützt.
Flachdach-Konstruktionen sind sehr hohen Temperaturbeanspruchungen ausgesetzt: im Winter -20 °C und weniger, im Sommer unter ungünstigen Bedingungen (u. a. dunkle Farbe der Dachfläche) bis zu +80 °C. Die zugehörigen Längenänderungen können durch konstruktive Maßnahmen eingeschränkt bzw. unschädlich gemacht werden.
Bei Stahlbetondächern und anderen durch ähnliche Temperaturänderungen beanspruchten Bauteilen empfiehlt es sich, die hier besonders großen temperaturbedingten Längenänderungen zu verkleinern, z. B. durch Anordnung einer ausreichenden Wärmedämmschicht auf der Oberseite der Dachplatte, oder durch Verwendung von Beton mit kleinerer Wärmedehnzahl oder durch beides. Die Wirkung der verbleibenden Längenänderungen auf die unterstützenden Teile kann durch bauliche Maßnahmen abgemindert werden, z. B. durch möglichst kleinen Abstand der Bewegungsfugen, durch Gleitfolienlager oder durch Pendelstützen.
Liegt ein Stahlbetondach auf gemauerten Wänden oder auf unbewehrten Betonwänden, so sollen unter seinen Auflagern Gleitschichten und zur Aufnahme der verbleibenden Reibungskräfte Ringanker aus Stahlbeton am oberen Ende der Wände angeordnet werden, um Risse in den Wänden möglichst zu vermeiden.