Zemente mit frühem Erstarren (FE-Zemente) werden auch als Spritzzemente bezeichnet. Sie müssen den allgemeinen Anforderungen aus DIN EN 197-1 bzw. DIN EN 197-5 und bezüglich Erstarrungsbeginn den Anforderungen aus DIN 1164-11 Tabelle 1 entsprechen.
Diese Sonderzemente mit frühem Erstarren nach DIN 1164-11 sind durch einen frühen Erstarrungsbeginn gekennzeichnet:

  • Zementfestigkeitsklasse CEM 32,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 75 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 75 min)
  • Zementfestigkeitsklasse CEM 42,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 60 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 60 min)
  • Zementfestigkeitsklasse CEM 52,5: Erstarrungsbeginn ≥ 15 min und < 45 min (bei Normalzement nach DIN EN 197-1 ≥ 45 min)

Bezeichnung: Ein Portlandkalksteinzements mit einem Massenanteil von Kalkstein LL zwischen 6 % und 20 %, der Festigkeitsklasse 42,5 mit hoher Anfangsfestigkeit (R) und frühem Erstarren (FE) wird wie folgt bezeichnet:
Portlandkalksteinzement DIN 1164–CEM II/A-LL 42,5R–FE

FE-Zemente ermöglichen bei entsprechend kurzen Herstellzeiten eine sach- und normgerechte Herstellung von Beton.

Die verkürzten Erstarrungszeiten werden durch Modifikationen bei der Zementherstellung bewirkt. Das Erstarren eines Zements wird im Normalfall durch Zugabe eines Sulfatträgers (Gips, Anhydrit) beim Mahlen des Zementklinkers gesteuert. Sulfatfreie Pasten aus gemahlenem Zementklinker erstarren im Allgemeinen schon nach spätestens zehn Minuten. Demgegenüber beginnt das Erstarren in sulfathaltigen Pasten aus dem gleichen Klinker im Allgemeinen erst nach zwei bis drei Stunden. Für jeden Zement gibt es je nach Reaktionsfähigkeit des Tricalciumaluminat (C3A) einen bestimmten Calciumsulfatzusatz, der das Erstarren optimal verzögert. Zemente mit verkürztem Erstarren, die sogenannten Spritzbetonzemente, sind Portlandzemente mit vermindertem Gehalt an Calciumsulfat, gegebenenfalls mit Zusatz geringer Mengen an Beschleunigern.

Siehe auch:

Literatur