Aktivitätsindex

Zur Beurteilung der Reaktionsfähigkeit (Reaktivität) hydraulischer, latent-hydraulischer und puzzolanischer Stoffe wird im Allgemeinen ihr Festigkeitsbeitrag in definierten Gemischen mit einem Prüfzement im Vergleich zur Festigkeit eines Gemischs nur mit dem Prüfzement ohne den zu prüfenden Stoff herangezogen.
Beim Ermitteln dieses Aktivitätsindex werden die Druckfestigkeiten nach DIN EN 196-1 bestimmt.
Zur Ermittlung des Aktivitätsindex von Flugasche gemäß DIN EN 450-1 dienen Mörtelprismen, die einen Massenanteil von 75 M.-% Prüfzement und 25 M.-% Flugasche enthalten, und Mörtelprismen, die zu 100 M.-% mit Prüfzement hergestellt wurden. Für Hüttensandmehl ist nach DIN EN 15167-1 ein Verhältnis von Hüttensandmehl zu Prüfzement von 50/50 vorgeschrieben. Das Verhältnis Wasser zu Gemisch und der Wasserzementwert müssen dabei jeweils 0,5 betragen. Bei Silikastaub werden 10 M.-% des Zements durch Silikastaub ersetzt
Gegen die Beurteilung der Reaktionsfähigkeit von hydraulischen, latent-hydraulischen und puzzolanischen Stoffen ausschließlich anhand des Festigkeitsbeitrags spricht, dass auch inerte Zusätze aufgrund ihrer Füllerwirkung die Festigkeit erhöhen können.
Zu beachten ist auch, dass der Prüfzement einen erheblichen Einfluss auf den Reaktionsverlauf und damit den Festigkeitsbeitrag des Zusatzstoffs haben kann. Untersuchungen des Instituts für Bauforschung der RWTH Aachen ergaben, dass die Streuung der Festigkeit von Normmörteln bei dieser Prüfung bis zu 10 % des Mittelwerts betragen kann.

Literatur