Regelsieblinie
Die Kornzusammensetzung eines Korngemisches kann mit einer Sieblinie gekennzeichnet werden.
Die Betontechnologie fordert vom Kornaufbau eines Korngemisches die Erfüllung zweier Aufgaben:
- Der Kornaufbau soll ein dichtes Korngerüst ergeben, bei dem der Bedarf an Zementleim zum Umhüllen der Körner und zum Ausfüllen der Zwischenräume gering ist.
- Die Oberfläche soll möglichst klein, die Gesteinskörnung also möglichst grobkörnig sein, um die zur Umhüllung benötigte Zementleimmenge gering halten zu können.
Die günstigen Bedingungen werden durch eine Sieblinie angegeben, die sowohl stetig als auch unstetig sein können. Eine allgemeingültige Idealsieblinie gibt es nicht. Die bekannteste Idealsieblinie wurde von dem Amerikaner William B. Fuller (Fuller-Kurve) entwickelt.
Stattdessen werden in DIN 1045-2 modifizierte Fuller-Kurven als Regelsieblinien für Korngemische mit Größtkorn 8 mm, 16 mm, 32 mm und 63 mm vorgegeben. Unabhängig vom Größtkorn wird einheitlich die untere (grobe) Regelsieblinie mit A, die mittlere mit B und die obere (feine) Regelsieblinie mit C bezeichnet. Das jeweilige Größtkorn ist als Beiwert angegeben.
Zwischen diesen Regelsieblinien befinden sich die Sieblinienbereiche.
Literatur
- Zement-Merkblatt B2: Gesteinskörnungen für Normalbeton
- Weber, Robert; Riechers, Hans-Joachim: Kies und Sand für Beton. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2003