Beton, der durch Schleudern in rotierenden Hohlkörperformen verdichtet wird.
Die schweren Teile des plastisch bis weich eingebrachten Betons werden durch die Zentrifugalkraft eines mit 300 U/min bis 900 U/min rotierenden Hohlkörpers nach außen an dessen Wandung gedrückt. Dabei läuft überschüssiges Wasser aus der Mischung nach innen ab, der Beton wird verdichtet. Dadurch wird der Wasserzementwert der Ausgangsmischung von 0,35 bis 0,50 auf einen effektiven Wasserzementwert zwischen 0,25 und 0,30 reduziert.
Mit dem Schleudern ist eine begrenzte Entmischung mit grober (schwerer) Gesteinskörnung außen und wasserreichem Mörtel innen verbunden.
Der Schleudervorgang dauert etwa 8 bis 15 Minuten. Der Erstarrungs- und Erhärtungsvorgang wird durch eine Wärmebehandlung mittels entspanntem Nassdampf beschleunigt. Nicht vorgespannte Produkte können dann schon nach drei bis vier Stunden ausgeschalt werden. Schleuderbeton wird zur Herstellung von Hohlkörpern wie z. B. Schleuderbetonrohren, Masten, Pfählen, Pfeilern, Stützen und zur Auskleidung von Stahl- und Gusseisenrohren als Korrosionsschutz verwendet.

12 m hohe Schleuderbetonstützen am Kunstmuseum Bonn

Literatur

  • Kuch, Helmut; Schwabe, Jörg-Henry; Palzer, Ulrich: Formgebung und Verdichtung von Gemengen. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2012