C-Wert
Der Einfluss unterschiedlicher Temperaturverläufe auf die Festigkeitsentwicklung eines bestimmten Betons lässt sich quantitativ anhand der Reife abschätzen. Sie ist ein Maß für den Erhärtungszustand zu einem bestimmten Betonalter in Abhängigkeit von der Erhärtungsdauer und dem dazugehörigen Temperaturverlauf. Sie ist so definiert, dass ein unter verschiedenen Temperaturverläufen erhärtender Beton gleicher Zusammensetzung die gleiche Druckfestigkeit erreicht, wenn er die gleiche Reife hat.
Der C-Wert in der Reifeberechnung ist der Wichtungsfaktor für die Zementart. Im C-Wert wird die Temperaturempfindlichkeit des Zements erfasst, die abhängig von der Zementzusammensetzung ist. Deshalb muss der C-Wert für jeden Zement gesondert ermittelt werden.
Die Bestimmung des C-Werts erfolgt durch Messung der Festigkeitsentwicklung eines nach EN 196-1 hergestellten Mörtels oder eines anderen gut reproduzierbaren Betons oder Mörtels. Es werden entweder sechs Mörtelprismen oder zehn 150-mm-Würfel hergestellt. Die eine Hälfte der Prüfkörper wird in einem Wasserbad bei 20 °C und die andere Hälfte bei 65 °C gelagert. Zu unterschiedlichen Zeiten wird die Druckfestigkeit geprüft.
Anschließend wird die Erhärtungszeit – unter Verwendung einer Anzahl angenommener C-Werte – in gewichtete Reife umgerechnet und pro C-Wert eine Grafik erstellt, in der die Festigkeiten bei 20 °C und 65°C eingetragen werden.
Der richtige C-Wert ist der, bei dem die Linien durch die Schnittpunkte sich so gut wie möglich überlagern.
Siehe auch
Literatur
de Vree, Ronald T.; Tegelaar, Rudolf A.: Gewichtete Reife des Betons. Kontinuierliche, zerstörungsfreie Ermittlung der Betondruckfestigkeit. In beton 11-1998, S. 674