Bindemittel, dessen Hauptbestandteile Calciumoxid (CaO) , Magnesiumoxid (MgO), Siliciumdioxid (SiO2), Aluminiumoxid (Al2O3) und Eisenoxid (Fe2O3) sind. Hydraulischer Kalk verfestigt sich nach einer bestimmten Zeit der Luftlagerung auch unter Wasser. Die Erhärtung ist zurückzuführen auf:

  • die Reaktion des Calciumhydroxids (Ca(OH)2) mit Luftkohlensäure zu Calciumcarbonat (CaCO3),
  • die Hydratbildung von Calciumsilikaten, -aluminaten und -ferriten mit den Anmachwasser.

Hydraulischer Kalk wird aus Kalkmergel durch Brennen unterhalb der Sintergrenze bei ca. 1000 bis 1200 °C (meist in Schachtöfen) hergestellt und als Bindemittel für Mauer- und Putzmörtel, bei denen höhere, aber begrenzte Festigkeit sowie Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit gefordert werden (Mörtelgruppe I), verwendet. Die Anforderungen sind in DIN EN 459-1 (Baukalk) festgelegt. Seine Eigenschaften sind im Vergleich zu Zement durch das begrenzte hydraulische Erhärtungsvermögen bei gleichzeitig guter Geschmeidigkeit und hohem Wasserrückhaltevermögen gekennzeichnet. Hydraulische Kalke sind mit anderen Bindemitteln (z. B. Zement) mischbar, ausgenommen Tonerdeschmelzzement und Sulfathüttenzement. Im Straßenbau wird Hydraulischer Kalk zur Bodenverbesserung oder Bodenverfestigung eingesetzt.