Rückstellprobe

Version vom 25. März 2021, 09:26 Uhr von Buechel (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Sowohl der Lieferant als auch der Abnehmer einer Baustofflieferung können eine Durchschnittsprobe als sogenannte Rückstellprobe nehmen, um in Zweifelsfällen zu einem späteren Zeitpunkt die Eigenschaften der gelieferten Baustoffe prüfen zu können.
Das Entnehmen und Aufbewahren von Rückstellproben kann auch zwischen Lieferant und Abnehmer, Bauausführendem und Bauherrn vertraglich vereinbart werden.
Die Technischen Lieferbedingungen für Baustoffe und Baustoffgemische für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln und Fahrbahndecken aus Beton (TL Beton-StB) sehen vor:
"Von allen für die Bauausführung vorgesehenen Baustoffen sind dem Auftraggeber auf Verlangen Proben zu übergeben, die dieser für Rückstellproben oder Kontrollprüfungen des Bauherren weitergeben kann."
Das Allgemeine Rundschreiben Straßenbau Nr. 04/2013 "Vermeidung von Schäden an Fahrbahndecken aus Beton in Folge von Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR)" ergänzt zu den ZTV Beton-StB 07, Abschnitt 3.2 Baustoffe, Beton Folgendes: "Im Rahmen von Kontrollprüfungen sind von den in der Tabelle 1 angegebenen Baustoffen, die für die Herstellung der Fahrbahndecke aus Beton verwendet werden, Rückstellproben zu nehmen. Bei Baumaßnahmen mit einer Bauzeit von mehr als einem Jahr ist mindestens einmal jährlich eine Rückstellprobe zu entnehmen. Die erforderliche Menge je verwendeter Betonrezeptur ist in Tabelle 1 angegeben."

Tabelle 1 aus dem Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 04/2013

Baustoff Erforderliche Menge je Baulos
Gesteinskörnungen 8 kg je Korngruppe
Zement 2 kg
Zusatzmittel 2 l
Zusatzstoffe 2 kg

Für Hochleistungsbeton verlangt DIN 1045-2 im normativen Anhang H „Zusätzliche Vorschriften für hochfesten Beton“ in Tabelle H.1 "Zusätzliche Kontrolle der Betonausgangsstoffe bei hochfestem Beton" die Entnahme von Rückstellproben bei jeder Lieferung von Zement, Zusatzmitteln und Zusatzstoffen vor Betonherstellung und das Aufbewahren der Rückstellproben bis zum erfolgten Festigkeitsnachweis oder vereinbarten Zeitpunkt.

Rückstellproben von Zement sollten unverzüglich entnommen und in einem luftdicht verschlossenen Behälter bei konstanter Raumtemperatur (< 30 °C) aufbewahrt werden. Gemäß DIN EN 196-7 muss - sofern Rückstellproben genommen werden - die Masse so groß sein, dass alle vereinbarten oder geforderten Prüfungen zweimal durchgeführt werden können. Im Allgemeinen sei eine Masse von mindestens 5 kg ausreichend.