Je feiner ein Zement gemahlen ist, d.h. je größer seine massebezogene Oberfläche ist, umso schneller erhärtet er. Dabei erhöht sich mit zunehmender massebezogener Oberfläche die Anfangsfestigkeit deutlicher als die Spätfestigkeiten. Bei gleicher massebezogener Oberfläche ist sowohl die Normfestigkeit als auch die Betonfestigkeit des Portlandzements umso höher, je enger seine Korngrößenverteilung ist. Mahlfeinheit und Korngrößenverteilung sind daher eine wichtige Zementeigenschaften, die durch die Art der eingesetzten Zementmühlen beeinflusst werden können.
Als Maß für die Mahlfeinheit des Zements wird in der Praxis meistens seine massebezogene Oberfläche (spezifische Oberfläche) verwendet. Sie ist jedoch kein eindeutiges Feinheitsmerkmal, da verschiedene Korngrößenverteilungen aus den obengenannten Gründen die gleiche massebezogene Oberfläche haben können. Die Mahlfeinheit lässt sich daher eher durch die Korngrößenverteilung oder die massebezogene Oberflache in Verbindung mit einem zusätzlichen Feinheitsmerkmal, z.B. dem mit Sieb- oder Sichteranalyse ermittelten Anteil einer bestimmten Korngrößenfraktion, exakt beschreiben.
Die Mahlfeinheit des Zements wird in der Praxis im Allgemeinen nach seiner spezifischen Oberfläche beurteilt und anhand von Luftdurchlässigkeitsmessungen (z.B. mit dem Blaine-Gerät) in cm²/g nach DIN EN 196-6 berechnet.
Als mittlere Mahlfeinheit gilt ein Bereich von 2800 bis 4000 cm²/g. Zemente unter 2800 cm²/g gelten als grob, solche mit über 4000 cm²/g als fein und solche zwischen 5000 und 7000 cm²/g als sehr fein. Feingemahlene Portlandzemente haben eine schnelle Hydratation, sie weisen eine hohe Anfangsfestigkeit auf.

Siehe auch:

Literatur