Ausblühungen

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Kalkschleier und krustenartige Kalkablagerungen auf frei bewitterten Betonoberflächen werden „Ausblühungen“ genannt. Sie treten insbesondere im jungen Alter der betroffenen Bauteilflächen auf. Ausblühungen können je nach Betonzusammensetzung und den örtlichen Feuchtigkeitsverhältnissen nach einiger Zeit spontan abklingen oder sehr dauerhaft sein und sich in seltenen Fällen auch zu krustenartigen Ablagerungen aufbauen. Sie sind natürlicher Teil der Betonbauweise und beeinträchtigen die technischen Eigenschaften des Bauteils oder Bauwerks nicht. Sofern das Aussehen der Flächen architektonisch relevant ist (Sichtbeton), müssen Präventionsmaßnahmen frühzeitig entschieden und geplant werden. Ausblühungen sind aber nicht vollständig vermeidbar.
Ausblühungen auf Betonoberflächen sind in der Regel Abscheidungen von in Wasser schwer löslichem Calciumcarbonat, das durch Kontakt des bei der Hydratation frei gesetzten Calciumhydroxids mit dem natürlichen Kohlendioxid in der Luft entsteht. Da es wasserunlöslich ist, kristallisiert dieses Calciumcarbonat direkt an der Betonoberfläche als weißes Mineral aus. Das bei der Reaktion frei gewordene Wasser kann aus dem Betongefüge neues Calciumhydroxid lösen und die Reaktion wiederholt sich, bis das Reaktionsprodukt Calciumcarbonat an der Betonoberfläche als sogenannte Ausblühung sichtbar wird oder sich sogar krustenartig aufbaut.

Siehe auch:

Literatur