Ocratieren

Version vom 2. März 2017, 17:48 Uhr von Buechel (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Ocriet-Verfahren; Ocrat-Beton
Verfestigungs- und Verdichtungsverfahren für Betonwaren und Betonfertigteile, das Anfang der 1950er Jahre vom niederländischen Betonwerk „Ocrietfabrik N.V. Baarn" entwickelt wurde.
Die ausreichend erhärteten Betonwaren werden in Vakuum- bzw. Druckkammern mit einem „Fluorit"-Gas (Siliciumtetrafluorid SiF4) behandelt. Durch das Fluoritgas wird eine - verglichen mit der Fluatbehandlung tieferreichende (bis 8 mm) - chemische Reaktion der freien Kalke (Calciumoxide) im Zementstein zu chemisch widerstandsfähigeren Kalkverbindungen (Calciumfluoride) ausgelöst. Die Reaktionsprodukte füllen die Kapillarporen. Untersuchungen an so behandelten Würfeln und Prismen zeigten deutlich gesteigerte Biegezug- und Druckfestigkeiten, höheren Verschleißwiderstand und eine weit günstigere Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe - auch gegen Milchsäure.

Literatur

Wittekind, W.: Ocrat-Beton. In: Zement Kalk Gips 7-1952, S. 3