Geklebte Bewehrung
Methode zum Verstärken von Stahlbeton-Bauteilen durch Aufkleben von Stahl- oder Kohlefaserlamellen (CFK-Lamellen) als Bewehrung.
Für die Ausführungen von schubfesten Klebeverbindungen ist eine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik in Berlin erforderlich. Das Verfahren darf für dynamische Beanspruchungen nicht eingesetzt werden und die Brandsicherheit muss für den Einzelfall nachgewiesen werden.
Als Bindemittel kommen Reaktions-Kunstharze oder Zemente mit Kunstharzzusätzen in Frage.
Die Festigkeit einer durch Verkleben hergestellten Verbindung hängt sowohl von den Grenzflächenkräften (Adhäsion) zwischen den zu verklebenden Bauteilen als auch von der inneren Festigkeit (Kohäsion) des Klebers ab. Im Betonbau werden als Kleber nahezu ausschließlich Zweikomponenten-Epoxidharze verwendet, die (im Unterschied zu den "Haftklebern") zu den sogenannten "Festklebern" zählen. Bei vorschriftsmäßiger Vorbereitung der Klebeflächen (Beton: gesandstrahlt, Stahl: entrostet nach Reinheitsgrad Sa 3) ist ein Festkleberfilm i. d. R. so fest am Untergrund verankert, dass eher einer der Werkstoffe reißt als die Klebung.
Neuerdings wird auch Textilbeton zur Verstärkung von Betonbauteilen eingesetzt.
Literatur
- DAfStb-Heft 591: Verstärken von Betonbauteilen mit geklebter Bewehrung. Beuth-Verlag, Berlin 2011
- Hesselle, Jörg de; Scherer, Josef: CFK-Lamellen - Nachträgliches Verstärken von Betonbauteilen mit Kohlefaserkunststofflamellen. In beton 4-1997, Seite 212
- Curbach, Manfred; Baumann, Lars; Jesse, Frank; Martius, Anna: Textilbewehrter Beton für die Verstärkung von Bauwerken - Anwendung neuer Verbundwerkstoffe. In beton 8-2001, Seite 430
- Strasser, Ludwig; Schmidt, Detlef: Hinweise zur Instandsetzung und Verstärkung von Tragwerkskonstruktionen mit CFK-Lamellen. In beton 12-2007, Seite 552