Wasserabsonderung

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des Betons. Dieser Vorgang wird auch Bluten genannt.
Wegen seiner im Vergleich zum Wasser etwa dreimal größeren Dichte neigt der Zement im Zementleim zum Setzen (Sedimentieren). In Beton ist das Wasserabsondern nicht so stark ausgeprägt wie in reinem Zementleim, da die feinen Gesteinskörnungen einen Teil des Anmachwassers zum Benetzen benötigen.
Die Betonausgangsstoffe liegen im Frischbeton als Suspension vor. Bei der Sedimentation der gröberen Betonausgangsstoffe kann das aufsteigende Wasser feine Teilchen an die Oberfläche transportieren. Ein Teil dieses Wassers kann sich unter der groben Gesteinskörnung, unter der Bewehrung und an der Oberfläche des Betons als mehr oder weniger dicke und klare Wasserschicht sammeln. Dadurch können der Verbund zwischen Gesteinskörnung und Zementstein sowie zwischen Bewehrung und Beton beeinträchtigt und die Bildung von Hohlräumen begünstigt werden.
Durch diese Vorgänge kann auch eine über den Querschnitt unterschiedliche Betonzusammensetzung vorliegen, so dass sich an einigen Stellen nicht die erwünschten Betoneigenschaften einstellen. Veränderungen im Luftgehalt können im Festbeton den Frost-Tausalz-Widerstand beeinträchtigen.
Auf der anderen Seit kann aber das „Blutwasser“, das sich z. B. bei Industrieböden auf der Oberfläche sammelt, als Nachbehandlungsmaßnahme wirken und die Oberfläche vor einer schnellen Austrocknung des Betons bewahren. Das wird aber zum Teil mit dem Nachteil erkauft, dass die weitere Bearbeitung der Oberfläche von Betonböden (Glätten, Hartstoffeinstreuung) beeinträchtigt wird.
Grundsätzlich erhöht sich die Neigung zum Wasserabsondern mit zunehmendem Wasserzementwert, mit zunehmendem Feinststoffgehalt verringert sich die Neigung. Die Neigung von Betonen zum Wasserabsondern ist bei Einsatz grob gemahlener Zementen stärker ausgeprägt als bei feingemahlenen. Die vielseitige Abhängigkeit des Wasserabsonderns von der Betonzusammensetzung und anderen Faktoren wie Umgebungs- bzw. Baustellenbedingungen, Bauablauf und Bauteilgeometrie erfordern aber gezielte Erstprüfungen.


Literatur