Fertigteilwände

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Wände als Betonfertigteile werden witterungsunabhängig im Werk entsprechend der Bauwerksmaße gefertigt. Ein großer Teil der Installationen wird schon im Fertigteilwerk mit eingebaut. So enthalten die Wände bereits die Leerrohre bzw. Installationsschächte für die Elektroinstallation, wenn sie die Baustelle erreichen. An den entsprechenden Stellen werden im Werk die Aussparungen betoniert, durch die später Heizungs-, Wasser- oder Lüftungsrohre geführt werden. Auch die Fenster- und Türelemente sowie hoch Wärme dämmende, tragende Rollladenkästen werden im Werk vorgefertigt und in die Wandelemente passgenau eingesetzt.
Durch das Betonieren in einer Stahlschalung ist die geschalte Oberfläche der Wände aus Normalbeton und gefügedichtem Leichtbeton eben und gleichmäßig, so dass sie nicht verputzt werden muss. Durch das Einlegen von Schalungsmatritzen können in der Stahlbetonoberfläche auch bestimmte Strukturen erzielt werden. Bei liegender Fertigung ist zu beachten, dass nur eine Wandseite auf Schalung betoniert wird.
Beim Bauen mit Betonfertigteilen kommen im Wohnungsbau unterschiedliche Arten von Außenwandkonstruktionen zur Anwendung:

  • die Sandwichplatte mit oder ohne hinterlüftete Vorsatzschicht
  • die Stahlbetontafel mit Außendämmung und Putz oder
  • die vorgehängte Fassadentafel.

Mit der Sandwichplatte, die aus Vorsatzschicht, Wärmedämmung und Tragschicht mit einer Gesamtdicke ab 30 cm besteht, ist die Ausführung vieler verschiedener Sichtbeton- und Steinfassaden möglich, insbesondere auch durch Einlegen besonderer Vorsatzmaterialien.

Die fugenlose Putzfassade besteht aus einer ca. 16 cm dicken, einschichtigen Fertigteiltafel und einem vor Ort aufzubringenden Wärmedämm-Verbundsystem mit Wärmedämmung aus Polystyrol bzw. Mineralfaser-Dämmplatten mit zweilagigem, gewebeverstärktem Außenputz. Die Gesamtdicke des Wärmedämm-Verbundsystems beträgt mindestens 10 cm.

Vorgefertigte Wandelemente aus Leichtbeton werden als ausfachende Wandtafeln in vielen unterschiedlichen Größen gefertigt. Ihr Eigengewicht übertragen die Wandelemente entweder unmittelbar auf Fundamente oder über Abfangkonstruktionen auf eine tragende Konstruktion. Die raumabschließenden Elemente werden an tragenden Stahl-, Stahlbeton- oder Holzleimkonstruktionen befestigt und können direkt – ohne Sockel – auf die Fundamente montiert werden. Der Einbau der üblicherweise zwischen 15 und 35 cm dicken Wandelemente erfolgt waagerecht liegend oder senkrecht stehend. Nach dem Einbau werden die Fugen außen mit einem dauerelastischen Fugendichtstoff abgedichtet. Auf Wunsch werden die Fassadenaußenflächen mit einem werkseitig aufgebrachten Isolierputz versehen. Innen bleibt entweder die haufwerksporige, schallabsorbierende Oberflächenstruktur erhalten oder es wird im Werk eine Feinschicht aufgebracht.

Siehe auch: