Baufeuchte
Wassergehalt von Bauteilen, der durch den Bauvorgang bedingt ist bzw. während der Bauzeit entsteht, z. B. durch Regen. Mit der Nutzung der Gebäude verringert sich die Baufeuchte, bis sich der praktische Feuchtegehalt einstellt.
Bei der Herstellung eines Bauwerks wird mit dem Mörtel, Beton, Anstrich usw. Wasser eingebaut. Dieses Wasser trocknet zum größeren Teil aus, bis der praktische Feuchtegehalt der Baustoffe erreicht wird. Bei Zementmörtel oder Zementbeton werden mehr als 60 % des Anmachwassers für den Erhärtungsvorgang verbraucht, der Rest trocknet durch Diffusion aus. Bei Kalkmörtel oder Kalkbeton nimmt dagegen der Wassergehalt während des Erhärtungsvorgangs aufgrund der andersartigen chemischen Reaktion um etwa 20 % zu. Der Ausgangswassergehalt wird aber von der Kornzusammensetzung der Gesteinskörnung und der für die Verarbeitung erforderlichen Konsistenz bestimmt und ist damit nur wenig vom Bindemittel abhängig.
Alle Baustoffe haben einen bestimmten Porenraum, der mit Luft oder Wasser ausgefüllt sein kann. Die Porenluft enthält Wasserdampf, der bei Abkühlen unter den Taupunkt als flüssiges Wasser ausfällt. Alles flüssige Wasser im Porenraum eines Baustoffs und in den Spalten zwischen den Schichten eines Bauteils wird als Baufeuchte bezeichnet. Eine schädliche Feuchtekonzentration muss vermieden werden, weil sie zu Korrosion, Verrotten, Frostschäden, Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit und Schimmelpilzbildung führen kann. In DIN 4108-4 "Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte" ist der Ausgleichsfeuchtegehalt von Baustoffen angegeben. Weitere Werte enthält DIN EN ISO 10456.