Hop-Dobber-Verfahren

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Schematische Darstellung des Hop-Dobber-Verfahrens

Einbauverfahren für fertiggemischten Unterwasserbeton. Das Verfahren stellt eine wesentliche Änderung und Verbesserung des Contractor-Verfahrens dar.

Das Schwimmsystem wurde 1980 vom niederländischen Ingenieur Hop entwickelt. Der Dobber (niederländisch: Schwimmer) besteht aus einem Schüttrohr aus Stahl mit einem am unteren Ende angeflanschten Kragen, der als Einbauschild dient. Der Rohrdurchmesser variiert von Bauvorhaben zu Bauvorhaben und ist abhängig von der Wassertiefe, dem Größtkorn im Beton und der Einbaugeschwindigkeit. Üblicherweise beträgt er 35 cm. Die Abmessungen des runden oder achteckigen Kragens liegen im Allgemeinen zwischen 110 cm und 165 cm.
Durch einen Hohlkörper rings um das Schüttrohr wird ein Schwimmeffekt erzeugt. Der Hohlkörper ist so dimensioniert, dass ein geringer, abwärts gerichteter Druck vorhanden bleibt. Dadurch bleibt der Kragen auch beim Verschieben einige Zentimeter in dem bereits eingebauten Beton.
Der Dobber wird meist von einer Traverse aus gesteuert, die über Schienen neben der Baugrube verfahrbar ist. An dieser Traverse ist ein Einbringtrichter mit Stahlrohr montiert. Dieses Stahlrohr passt so in das Schüttrohr des Dobbers, dass dieses sich in der senkrechten Richtung frei bewegen lässt.
Das Betonieren des Bauteils erfolgt streifenweise. Bei Betonierbeginn wird der Hop-Dobber bis auf etwa 5 cm bis 10 cm über der Baugrubensohle oder der unteren Bewehrung positioniert. Sobald das Wasser aus dem Hop-Dobber ausgetrieben ist, schwimmt der Hop-Dobber auf dem Beton. Dies wird beibehalten, bis das endgültige obere Niveau des Bauteils hergestellt ist. Danach werden Einbautrichter und Hop-Dobber entlang der Traverse versetzt oder verschoben. Nachdem eine komplette Bauteilbreite betoniert ist, wird die Traverse bzw. der Schwimmsteg verfahren und der nächste Streifen kann betoniert werden. Bei Bauteilen mit einer oberen Bewehrungslage kommt der Hop-Dobber in der Regel nicht zum Einsatz, da die erforderlichen Betoniergassen einen zu großen Bewehrungsabstand erfordern.

Literatur