Brechsand

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Gesteinskörnung 0 bis 4 mm nach DIN EN 12620 oder 0 bis 6,3 mm nach TL Gestein-StB, die durch Brechen oder Absieben von natürlichem oder künstlichem Gesteinsmaterial gewonnen wird. Mehrfaches Brechen der Natursteine führt zu gedrungenen Körnern, die gewaschen als "Edelbrechsand" angeboten werden.
Ein mit Brechsand aus Mauerwerks- und/oder Betonbruch als Gesteinskörnung hergestellter Beton weist im Vergleich zu einem Beton mit natürlicher Gesteinskörnung ein stärkeres Wassersaugen auf und ist deswegen i. d. R. schlechter zu verarbeiten. Der Einsatz von Brechsand kleiner 2 mm aus der Aufbereitung von Baurestmassen als rezyklierte Gesteinskörnung in Beton nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 ist wegen der damit verbundenen Verschlechterung der Frischbetoneigenschaften und ungünstiger Einflüsse auf die Dauerhaftigkeit nicht erlaubt.
Brechsand kann als Sekundärrohstoff in der Zementherstellung eingesetzt werden (vgl. DAfStb Heft 584 "Verbundforschungsvorhaben "Nachhaltig Bauen mit Beton").
Zurzeit wird intensiv daran geforscht, Brechsand als Hauptbestandteil so genannter R-Zemente einzusetzen. Allerdings werden feine rezyklierte Gesteinskörnungen, also Brechsande, in der derzeitigen EN 197-1 nicht als zulässige Hauptbestandteile geführt. Solche R-Zemente bedürften also zu ihrer Verwendung in Beton nach DIN EN 206-1/DIN 1045-2 zunächst einer Zulassung.

Literatur

  • Müller, Christoph; Severins, Katrin; Spanka, Gerhard: Brechsand als Zementhauptbestandteil - Leitlinien künftiger Anwendung im Zement und Beton. In: beton 9/2020
  • DAfStb-Richtlinie „Beton nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 mit rezyklierter Gesteinskörnung nach DIN EN 12620“. Deutscher Ausschuss für Stahlbeton, Berlin 2010
  • Wiens, Udo: Beton mit rezyklierter Gesteinskörnung - Übersicht zu Regelwerken in Deutschland. In: beton 9/2017