Schachtofen
Ofentyp, der bei der Zementherstellung nur noch selten zum Brennen von Zementklinker eingesetzt wird, jedoch bei der Herstellung gebrannter Kalkprodukte dominiert. Er besteht aus einem feuerfest ausgemauerten, senkrechten Zylinder von 2 bis 3 m Durchmesser und 8 bis 10 m Höhe.
Der Schachtofen wird von oben mit Pellets aus Rohmehl und feinkörniger Kohle oder Koks beschickt. Das Brenngut durchwandert im oberen, etwas erweiterten Teil des Ofens eine kurze Sinterzone, wird dann von der von unten eingeblasenen Verbrennungsluft gekühlt und verlässt den Ofen am unteren Ende über einen Austragsrost als Klinker. Gasschachtöfen und Schachttunnelöfen werden auch mit Gas befeuert. Zur Herstellung besonderer Qualitäten werden auch Ringschachtöfen, Schrägkammeröfen und Zwei- bzw. Dreischachtöfen eingesetzt.
Die Tagesproduktion eines Schachtofens liegt bei der Zementherstellung unter 300 t Klinker und ist daher nur bei sehr kleinen Werken wirtschaftlich zu betreiben.
Literatur
- Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000
- Wülfrather Taschenbuch für Kalk und Dolomit. Rheinische Kalksteinwerke GmbH, Wülfrath 1977