Idealsieblinie
Die Betontechnologie fordert vom Kornzusammensetzung eines Korngemisches (Sieblinie) die Erfüllung zweier Aufgaben:
- Der Kornaufbau soll ein dichtes Korngerüst ergeben, bei dem der Leimanspruch zum Ausfüllen der Zwischenräume zwischen der Gesteinskörnung gering ist.
- Die Oberfläche der Gesteinskörnung soll möglichst klein, um den zur Umhüllung der Körner benötigten Zementgehalt gering halten zu können.
Die größte Packungsdichte mit den kleinsten Hohlräumen entsteht bei Korngemischen mit verschiedenen Korngrößen in einem bestimmten Mischungsverhältnis zueinander. Große Körner haben im Verhältnis zu ihrem Volumen eine kleinere Oberfläche als kleine Körner. Die bekannteste Idealsieblinie, die beide Forderungen optimal erfüllt, wurde von den Amerikanern William B. Fuller und Sanford E. Thompson (Fuller-Kurve) entwickelt. Sie berücksichtigt alle Feststoffe im Beton einschließlich des Zements. Durch eine Modifikation, die dazu führt, dass der Zement unberücksichtigt bleibt, entstanden die Regelsieblinien.
Literatur
- Fuller, W.B.; Thompson S.E.: The laws of proportioning concrete. Transactions of the American Society of Civil Engineers 33 (1907):222–298.
- Weber, Robert; Riechers, Hans-Joachim: Kies und Sand für Beton. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2003