Schwinden
Als „Schwinden“ werden lastunabhängige äußere Volumenänderungen des Baustoffs Beton bezeichnet, die durch Veränderung des Wasserhaushalts in den Poren des frischen, des erhärtenden und des erhärteten Betons verursacht werden. „Schwinden“ mit negativem Vorzeichen bedeutet eine Verringerung des äußeren Volumens = Volumenverminderung des Zementsteins infolge Austrocknung.
„Schwinden“ mit positivem Vorzeichen bedeutet eine Vergrößerung des äußeren Volumens. Letzteres wird in Deutschland auch als „Quellen“ bezeichnet.
Von den vier Schwindarten:
- Frühschwinden (auch Kapillarschwinden, Plastisches Schwinden genannt),
- Autogenes Schwinden (auch „Schrumpfdehnung“ genannt),
- Trocknungsschwinden und
- Carbonatisierungsschwinden
können die drei erstgenannten erheblichen Einfluss auf die Bildung von Rissen und die Verformungen von Bauteilen haben.
Frühschwinden: äußere Verformungen des verarbeiteten Betons in der Schalung infolge Verdunstung von Zugabewasser vom Zeitpunkt des Oberflächenschlusses bis zum Erhärtungsbeginn
Autogenes Schwinden: lastfreie äußere Verformungen des erhärtenden Betons, die der Beton ohne Veränderung seines Gesamtwassergehalts während der Hydratation des Zements unter konservierenden Lagerungsbedingungen infolge „Selbstaustrocknung“ aufweisen kann
Trocknungsschwinden: lastfreie äußere Verformungen des erhärtenden und des erhärteten Betons durch Austrocknen (Wasserabgabe nach außen)
Carbonatisierungsschwinden: Volumenabnahme durch Umkristallisation und die Verdunstung des Wassers im Zuge der Carbonatisierung von Beton
Siehe auch
Literatur
- Grube, Horst: Definition der verschiedenen Schwindarten, Ursachen, Größe der Verformungen und baupraktische Bedeutung. In beton 12/2003, S. 598 f.
- Grube, Horst: Ursachen des Schwindens von Beton und Auswirkungen auf Betonbauteile. Schriftenreihe der Zementindustrie Heft 52. Beton-Verlag, Düsseldorf 1991