PH-Wert: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [[Korrosionsschutz]] der [[Bewehrung]] wird maßgeblich vom pH-Wert des sie umgebenden Mediums bestimmt.
Der [[Korrosionsschutz]] der [[Bewehrung]] wird maßgeblich vom pH-Wert des sie umgebenden Mediums bestimmt.


Bei einem Wert über 10 bildet der Stahl eine sogenannte Passivschicht, die ihn auch bei Hinzutritt von Feuchtigkeit und Sauerstoff vor einer normalen Korrosion schützt ([[passiver Korrosionsschutz]]). Trocknet der erhärtete Beton aus, so kann die [[Kohlensäure]] der Luft in die sehr feinen [[Poren]] des [[Zementstein]]s eindiffundieren und dort mit dem [[Calciumhydroxid]] zu Calciumcarbonat reagieren. Dadurch sinkt der pH-Wert der Lösung in den [[Poren]] des [[Zementstein]]s, d.h. das bisher hochalkalische Milieu wird von außen her langsam neutralisiert. Bei dem unter natürlichen Verhältnissen vorliegenden CO<sub>2</sub>-Gehalt der Luft von 0,03 Vol.-% sinkt der pH-Wert auf etwas unter 9. Diesen von außen in das Innere des Betons fortschreitenden Vorgang bezeichnet man als [[Karbonatisierung]]. Bei einem pH-Wert unter 9 bleibt die Passivschicht auf dem Stahl nicht stabil, d.h. es kann eine normale abtragende Bewehrungskorrosion stattfinden, wenn gleichzeitig Feuchtigkeit und Sauerstoff zur Verfügung stehen.
Bei einem Wert über 10 bildet der Stahl eine sogenannte Passivschicht, die ihn auch bei Hinzutritt von Feuchtigkeit und Sauerstoff vor einer normalen Korrosion schützt ([[passiver Korrosionsschutz]]). Trocknet der erhärtete Beton aus, so kann die [[Kohlensäure]] der Luft in die sehr feinen [[Poren]] des [[Zementstein]]s eindiffundieren und dort mit dem [[Calciumhydroxid]] zu Calciumcarbonat reagieren. Dadurch sinkt der pH-Wert der Lösung in den [[Poren]] des [[Zementstein]]s, d.h. das bisher hochalkalische Milieu wird von außen her langsam neutralisiert. Bei dem unter natürlichen Verhältnissen vorliegenden CO<sub>2</sub>-Gehalt der Luft von 0,03 Vol.-% sinkt der pH-Wert auf etwas unter 9. Diesen von außen in das Innere des Betons fortschreitenden Vorgang bezeichnet man als [[Carbonatisierung]]. Bei einem pH-Wert unter 9 bleibt die Passivschicht auf dem Stahl nicht stabil, d.h. es kann eine normale abtragende Bewehrungskorrosion stattfinden, wenn gleichzeitig Feuchtigkeit und Sauerstoff zur Verfügung stehen.

Version vom 23. März 2015, 11:35 Uhr

Maß der Alkalität.

Kurz nach dem Mischen des Betons nimmt das Anmachwasser einen sehr hohen pH-Wert über 12,5 an, weil Alkalien aus dem Zement in Lösung gehen. Auch das Wasser in den Poren des Zementsteins weist stets den hohen pH-Wert einer gesättigten Calciumhydroxidlösung auf.

Der Korrosionsschutz der Bewehrung wird maßgeblich vom pH-Wert des sie umgebenden Mediums bestimmt.

Bei einem Wert über 10 bildet der Stahl eine sogenannte Passivschicht, die ihn auch bei Hinzutritt von Feuchtigkeit und Sauerstoff vor einer normalen Korrosion schützt (passiver Korrosionsschutz). Trocknet der erhärtete Beton aus, so kann die Kohlensäure der Luft in die sehr feinen Poren des Zementsteins eindiffundieren und dort mit dem Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat reagieren. Dadurch sinkt der pH-Wert der Lösung in den Poren des Zementsteins, d.h. das bisher hochalkalische Milieu wird von außen her langsam neutralisiert. Bei dem unter natürlichen Verhältnissen vorliegenden CO2-Gehalt der Luft von 0,03 Vol.-% sinkt der pH-Wert auf etwas unter 9. Diesen von außen in das Innere des Betons fortschreitenden Vorgang bezeichnet man als Carbonatisierung. Bei einem pH-Wert unter 9 bleibt die Passivschicht auf dem Stahl nicht stabil, d.h. es kann eine normale abtragende Bewehrungskorrosion stattfinden, wenn gleichzeitig Feuchtigkeit und Sauerstoff zur Verfügung stehen.