Puzzolane: Unterschied zwischen den Versionen

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Puzzolane sind kieselsäurehaltige oder kieselsäure- und [[tonerde]]haltige Stoffe. <br />
Puzzolane sind kieselsäurehaltige oder kieselsäure- und [[tonerde]]haltige Stoffe, die bei Wasserzugabe festigkeitsbildend reagieren können ([[Puzzolanität]]). <br />
Maßgebend für die hydraulische Wirksamkeit sind die Anteile an reaktivem Calciumoxid (CaO), Siliciumdioxid (SiO<sub>2</sub>) und Aluminiumoxid, die in Gegenwart von Wasser erhärtungsfähige Calciumsilicathydrate (CSH) und Calciumaluminathydrate bilden können.<br />
Hydraulisch wirksamer Bestandteil aller Puzzolane ist reaktionsfähiges Siliciumdioxid (SiO<sub>2</sub>). In reaktionsfähiger Form liegt das Siliciumdioxid in dem überwiegend aus [[Siliciumdioxid]], [[Aluminiumoxid]] (Tonerde) und Alkalien bestehenden Glasanteil vor. Puzzolane enthalten im Gegensatz zu [[Latent-hydraulisch|latent hydraulischen]] Stoffen nur wenig Calciumoxid (CaO) und können deshalb erhärtungsfähige Hydratationsprodukte nur im Zusammenwirken mit einem Stoff bilden, der nach dem Anmachen mit Wasser [[Calciumhydroxid]] (Ca(OH)<sub>2</sub>) abgibt. Im Beton können sie mit dem bei der Hydratation des Zementklinkers frei werdenden [[Calciumhydroxid]] (Ca(OH)<sub>2</sub>) ausreichend schnell reagieren und Calciumsilicathydrat bilden. <br />
 
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! Bezeichnung !! Verhältnis CaO/SiO<sub>2</sub>
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Puzzolane werden als natürliches Puzzolan (P) oder als künstliche Puzzolane (Q) für die [[Zementherstellung]] eingesetzt. <br />
Als natürliche Puzzolane (p) werden Gesteine und Erden bezeichnet, die lediglich bei Temperaturen von höchstens etwa
Als natürliche Puzzolane (p) werden Gesteine und Erden bezeichnet, die lediglich bei Temperaturen von höchstens etwa
150 °C getrocknet werden müssen. Sie sind wie [[Trass]], Lava, Puzzolanerde und [[Santorinerde]] meist vulkanischen Ursprungs. Der Name „Puzzolan“ leitet sich dementsprechend von der süditalienischen, dem Vesuv nahen Stadt Pozzuoli ab.<br />
150 °C getrocknet werden müssen. Sie sind wie [[Trass]], Lava, Puzzolanerde und [[Santorinerde]] meist vulkanischen Ursprungs. Der Name „Puzzolan“ leitet sich dementsprechend von der süditalienischen, dem Vesuv nahen Stadt Pozzuoli ab.<br />
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* Calcinierter [[Ton]]
* Calcinierter [[Ton]]
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Maßgebend für die hydraulische Wirksamkeit sind die Anteile an reaktivem Calciumoxid (CaO), Siliciumdioxid (SiO<sub>2</sub>) und Aluminiumoxid, die in Gegenwart von Wasser erhärtungsfähige Calciumsilicathydrate (CSH) und Calciumaluminathydrate bilden können.<br />
 
Puzzolane enthalten im Gegensatz zu latent hydraulischen Stoffen nur wenig Calciumoxid (CaO) und können deshalb erhärtungsfähige Hydratationsprodukte nur im Zusammenwirken mit einem Stoff bilden, der nach dem Anmachen mit Wasser [[Calciumhydroxid]] (Ca(OH)<sub>2</sub>) abgibt.<br />
Hydraulisch wirksamer Bestandteil aller Puzzolane ist reaktionsfähiges Siliciumdioxid (SiO<sub>2</sub>), das mit dem bei der Hydratation des Zementklinkers frei werdenden [[Calciumhydroxid]] (Ca(OH)<sub>2</sub>) ausreichend schnell reagieren und Calciumsilicathydrat bilden kann. In reaktionsfähiger Form liegt das Siliciumdioxid in dem überwiegend aus [[Siliciumdioxid]], [[Aluminiumoxid]] (Tonerde) und Alkalien bestehenden Glasanteil vor.<br />
Puzzolane werden als natürliches Puzzolan (P) oder als künstliche Puzzolane (Q) für die [[Zementherstellung]] eingesetzt. <br />
Betontechnologisch gehören Puzzolane zu den [[Betonzusatzstoffe|Betonzusatzstoffen]].
Betontechnologisch gehören Puzzolane zu den [[Betonzusatzstoffe|Betonzusatzstoffen]].



Version vom 1. April 2017, 09:34 Uhr

Puzzolane sind kieselsäurehaltige oder kieselsäure- und tonerdehaltige Stoffe, die bei Wasserzugabe festigkeitsbildend reagieren können (Puzzolanität).
Maßgebend für die hydraulische Wirksamkeit sind die Anteile an reaktivem Calciumoxid (CaO), Siliciumdioxid (SiO2) und Aluminiumoxid, die in Gegenwart von Wasser erhärtungsfähige Calciumsilicathydrate (CSH) und Calciumaluminathydrate bilden können.
Hydraulisch wirksamer Bestandteil aller Puzzolane ist reaktionsfähiges Siliciumdioxid (SiO2). In reaktionsfähiger Form liegt das Siliciumdioxid in dem überwiegend aus Siliciumdioxid, Aluminiumoxid (Tonerde) und Alkalien bestehenden Glasanteil vor. Puzzolane enthalten im Gegensatz zu latent hydraulischen Stoffen nur wenig Calciumoxid (CaO) und können deshalb erhärtungsfähige Hydratationsprodukte nur im Zusammenwirken mit einem Stoff bilden, der nach dem Anmachen mit Wasser Calciumhydroxid (Ca(OH)2) abgibt. Im Beton können sie mit dem bei der Hydratation des Zementklinkers frei werdenden Calciumhydroxid (Ca(OH)2) ausreichend schnell reagieren und Calciumsilicathydrat bilden.

Bezeichnung Verhältnis CaO/SiO2
hydraulisch > 1,5
latent hydraulisch 0,5 ... 1,5
puzzolanisch < 0,5

Puzzolane werden als natürliches Puzzolan (P) oder als künstliche Puzzolane (Q) für die Zementherstellung eingesetzt.
Als natürliche Puzzolane (p) werden Gesteine und Erden bezeichnet, die lediglich bei Temperaturen von höchstens etwa 150 °C getrocknet werden müssen. Sie sind wie Trass, Lava, Puzzolanerde und Santorinerde meist vulkanischen Ursprungs. Der Name „Puzzolan“ leitet sich dementsprechend von der süditalienischen, dem Vesuv nahen Stadt Pozzuoli ab.
Als künstliche Puzzolane (Q) werden Gesteine und Erden bezeichnet, die bei höherer Temperatur technisch calciniert (getempert) werden müssen, um eine ausreichende puzzolanische Reaktionsfähigkeit zu entwickeln. Getemperter Ton, Ziegelmehl, Silikastaub und Flugasche können puzzolanische Eigenschaften aufweisen:


Betontechnologisch gehören Puzzolane zu den Betonzusatzstoffen.

Siehe auch:

Literatur