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Version vom 2. März 2017, 17:29 Uhr
„Ocriet"-Verfahren
Verfestigungs- und Verdichtungsverfahren für Betonwaren und Betonfertigteile, das Anfang der 1950er Jahre vom niederländischen Betonwerk „Ocrietfabrik N.V. Baarn" entwickelt wurde.
Die ausreichend erhärteten Betonwaren werden (nach rd. vier Wochen Lagerung) in Vakuum- bzw. Druckkammern mit einem „Fluorit"-Gas (Siliciumtetrafluorid SiF4) behandelt. Durch das Fluoritgas wird eine - verglichen mit der Fluatbehandlung tieferreichende - chemische Reaktion der freien Kalke im Zementstein zu chemisch widerstandsfähigeren Kalkverbindungen ausgelöst. Die Reaktionsprodukte füllen die Kapillarporen. Untersuchungen an so behandelten Würfeln und Prismen zeigten deutlich gesteigerte Biegezug- und Druckfestigkeiten (ca. 60 bis 100 % und mehr), höheren Verschleißwiderstand und eine weit günstigere Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe - auch gegen Milchsäure.