Zementgel: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Zementgel entsteht während der [[Hydratation]] des [[Zement]]s aus dem [[Zementleim]]. Die Hydratationprodukte (siehe auch [[Hydratphasen]]) werden als Zementgel bezeichnet.
Das Zementgel entsteht während der [[Hydratation]] des [[Zement|Zements]] aus dem [[Zementleim]]. <br />
Hydratationsprodukte gehören aufgrund ihrer geringen Partikelgröße zu den kolloidal-dispersen Systemen. Ihr Gefüge mit gewissen Festigkeits- und Verformungseigenschaften wird dementsprechend als Gel bezeichnet. Die festen Bestandteile anorganischer
Kolloide und Gele sind meistens kristallin und seltener amorph. Die Begriffe „Kolloid“ und „Gel“ beschreiben somit nicht den Ordnungszustand, sondern ausschließlich den Größenbereich der Partikel. Unter den [[Hydratphasen]] des [[Zement|Zements]] sind nur die Calciumsilicathydrate (CSH) diesem Korngrößenbereich zuzuordnen, während die Partikel der anderen Hydratphasen wesentlich größer sind, so dass ihr Anteil an der massebezogenen Oberfläche klein ist. Bei fortgeschrittener [[Hydratation]] gilt das auch für die Partikel des noch nicht hydratisierten Zements. Die Bezeichnung „Zementgel“ trifft daher im eigentlich Sinn nur auf den CSH-Anteil zu. Da aber das CSH der für die Eigenschaften entscheidende Bestandteil des Zementsteins ist, wird gelegentlich auch die Gesamtheit der Hydratationsprodukte/[[Hydratphasen]] als „Zementgel“ bezeichnet.<br />
Die zwischen den tafel- und schichtförmigen sowie folien- und faserförmigen Hydratationsprodukten verbleibenden Zwischenräume nennt man [[Gelporen]].


Zunächst ist das Zementkorn nur von einer dünnen Schicht umgeben. Die Hydratationsprodukte entstehen im wassergefüllten Raum, der die einzelnen Zementkörner umgibt. Sie beanspruchen etwas mehr als doppelt so viel Raum wie der [[Zement]], aus dem sie entstehen, als es der ursprüngliche Zement mit dem ungebundenen Wasser einnahm.
==Literatur==
 
*Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000
Die zwischen den tafel- und schichtförmigen sowie folien- und faserförmigen Hydratationsprodukten verbleibenden Zwischenräume nennt man [[Gelporen]].

Version vom 25. November 2015, 20:50 Uhr

Das Zementgel entsteht während der Hydratation des Zements aus dem Zementleim.
Hydratationsprodukte gehören aufgrund ihrer geringen Partikelgröße zu den kolloidal-dispersen Systemen. Ihr Gefüge mit gewissen Festigkeits- und Verformungseigenschaften wird dementsprechend als Gel bezeichnet. Die festen Bestandteile anorganischer Kolloide und Gele sind meistens kristallin und seltener amorph. Die Begriffe „Kolloid“ und „Gel“ beschreiben somit nicht den Ordnungszustand, sondern ausschließlich den Größenbereich der Partikel. Unter den Hydratphasen des Zements sind nur die Calciumsilicathydrate (CSH) diesem Korngrößenbereich zuzuordnen, während die Partikel der anderen Hydratphasen wesentlich größer sind, so dass ihr Anteil an der massebezogenen Oberfläche klein ist. Bei fortgeschrittener Hydratation gilt das auch für die Partikel des noch nicht hydratisierten Zements. Die Bezeichnung „Zementgel“ trifft daher im eigentlich Sinn nur auf den CSH-Anteil zu. Da aber das CSH der für die Eigenschaften entscheidende Bestandteil des Zementsteins ist, wird gelegentlich auch die Gesamtheit der Hydratationsprodukte/Hydratphasen als „Zementgel“ bezeichnet.
Die zwischen den tafel- und schichtförmigen sowie folien- und faserförmigen Hydratationsprodukten verbleibenden Zwischenräume nennt man Gelporen.

Literatur

  • Locher, Friedrich W.: Zement – Grundlagen der Herstellung und Verwendung. Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf 2000